written by Petra | Alltag mit Kind verbessern

September 28, 2013

Ich fange gerade an zu putzen, als plötzlich die 2jährige Sarah mit einem Waschlappen vor mir steht und verkündet: „ Ich will auch putzen“ .

Mein erster Gedanke: Oh nein, das wird eine Sauerei geben und viel länger dauern als wenn ich es alleine mache! Soll ich das zulassen oder sie lieber mit einem Spiel ablenken? Ich habe mich für das Mithelfen entschieden!

Dieser Artikel soll auf die Gründe eingehen, die für die Mithilfe eines 2jährigen Kindes sprechen und auch auf die Gründe die dagegen sprechen (hier auf das Putzen bezogen; kann aber genauso auf andere Tätigkeiten umgewandelt werden).

Ich persönlich bin für die Mithilfe von Kindern bei allen Tätigkeiten im Haushalt an dem das Kind Interesse zeigt und mithelfen möchte (außer es ist zu gefährlich für das jeweilige Alter). Natürlich gibt es Tage, da geht es einfach nicht, entweder weil ich zu wenig Zeit habe (da alles länger dauert, wenn ein kleines Kind mithelfen will) oder weil ich etwas alleine konzentriert machen möchte.

Dann sage ich dem Kind, dass es heute nicht helfen kann und gebe ihm evtl. eine andere „Aufgabe“, wie z.B. mir etwas bringen oder etwas aufräumen oder abstauben mit einem trockenem Tuch (irgendetwas, das nicht mehr Arbeit im Nachhinein macht)

Gründe, die dafür sprechen, ein Kleinkind im Haushalt mithelfen zu lassen:

  • Das Kind fühlt sich nützlich und wertvoll
  • Das Kind trägt zum Familienleben bei
  • Es will mir helfen
  • Es übt das Putzen
  • Es lernt durch Nachahmung
  • Es macht neue Erfahrungen, lernt dabei viel
  • Abläufe werden eingeübt (Lappen eintauchen, auswringen, putzen)
  • Das Kind hat Spaß an der Arbeit
  • Es will in meiner Nähe sein und das tun, was ich tue
  • Es fühlt sich ernst genommen und „groß“

Wie du dein Kind spielerisch in den Haushalt einbindest

und dabei Qualitätszeit mit deinem Kind verbringst

Gründe, die gegen die Mithilfe des Kleinkindes im Haushalt sprechen

  • Das Putzen dauert länger
  • Der Boden wird stellenweise sehr nass werden
  • Ich muss das Kind nachher komplett umziehen, weil es nass ist

Fazit:

Da so viel mehr Gründe dafür sprechen, nehme ich die „Mehrarbeit“ im Normalfall und je nach Tagesverfassung in Kauf. Und ich motiviere mich mit folgenden Gedanken:

  • Wenn ich Sarah jetzt helfen lasse, dann übt sie für später und kann mir in ein paar Jahren schon wirklich kleine Arbeiten abnehmen.
  • Wenn Sarah älter ist, möchte ich auch, dass sie Arbeiten im Haushalt übernimmt. Wenn ich sie jetzt nicht daran teilhaben lasse, wenn es ihr noch Spaß macht und sie üben kann, brauche ich mich nicht wundern, wenn sie später gar keine Lust mehr hat zu helfen.

Womit Kinder ab 2 Jahren helfen können:

  1. Besteck vom Geschirrspüler in die Schublade räumen
  2. Teller stapeln aus dem Geschirrspüler heraus (vielleicht zu Beginn nur die Kinderteller )
  3. Tisch decken
  4. sein Geschirr nach dem Essen abräumen
  5. Socken auf Wäscheständer hängen (selbst wenn sie kreuz und quer da trocknen, man kann sie auch trocken noch gut ausschütteln)
  6. weiches Obst oder Gemüse beim gemeinsamen Kochen mit ungefährlichem Messer schneiden
  7. während dem Kehren dem Kind ein wenig „Dreck“ zukehren, dass es dann üben kann auf die kleine Schaufel zu bekommen
  8. abstauben lassen mit leicht feuchtem Tuch (liebt meine Tochter, putzt einfach alles mögliche ab)
  9. Spülmaschine gemeinsam einräumen
  10. Wäsche aus der Waschmaschine in den Wäschekorb legen
  11. Wäsche vor dem Waschen gemeinsam sortieren
  12. Beim Backen helfen lassen (die Waage auf Null stellen, Mehl mit mir sieben, Rosinen dazugeben….)
  13. draußen im Garten (im Sommer) die Kinderschuhe putzen lassen (nicht zu viel Sauberkeit erwarten und Schuhe danach zum Trocknen in die Sonne legen )
  14. nach dem Ausziehen von Kleidung, diese verräumen lassen (Schuhe auf Schuhregal, Mütze an den richtigen Platz)
  15. Waschbecken putzen lassen – nur mit Wasser und einem Lappen (evtl. gemeinsam Wasser einlaufen lassen, dass es keine zu große Sauerei geben kann)
  16. trockene Kinderwäsche wie Socken, Strumpfhosen, Unterhemden, Handtücher zusammen legen lassen und verräumen
  17. Müll gemeinsam sortieren (Papier, Plastik, Restmüll)
  18. Tisch nach dem Essen abwischen lassen – zeigen wie man die Brösel auf einen Teller wischen kann – danach muss man evtl. den Boden kehren aber nachdem beim Essen von Kleinkindern fast immer einiges auf dem Boden liegt, ist das keine Mehrarbeit
  19. Blumen gießen (unter Aufsicht, wenn man Parkettboden hat)
  20. Wohnung gemeinsam aufräumen


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  3. Es ist tatsächlich immer der Zwiespalt: Mache ich jetzt etwas, damit es schnell erledigt ist oder nutze ich die Gelegenheit, um meinem Kind etwas zu zeigen und zu erklären. Viel zu häufig stelle ich fest, dass ich nur mein Ziel im Kopf habe und gar nicht auf die Idee komme, dass meine Tochter daran vielleicht sogar Spaß haben könnte. Natürlich ist das dann meist mit mehr Aufwand verbunden, dafür habe ich dann aber ein zufriedenes, kooperatives und hilfsbereits Kind.

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