written by Petra | Entspannt Eltern sein

Mai 24, 2023

In diesem Blogartikel geht es um die Fragen, die sich Eltern oft stellen, während der Kleinkindentwicklung: Ist mein Kind altersgerecht entwickelt? Mein Kind schwankt zwischen klein und groß sein wollen - ist das normal? Wenn du außerdem wissen willst, wie du dein Kind in seiner Entwicklung fördern kannst und was das beste innere Mindset für dich bei der Kleinkindentwicklung ist, dann ist der Artikel für dich!


Inhalte des Blogartikels auf einen Blick:

  • Kleinkindentwicklung: Kinder haben ein eigenes Entwicklungstempo
  • Meine Beobachtungen zur Entwicklung eines Kindes
  • Dein Kind nebenbei - durch deinen Umgang mit ihm - fördern:
  • In der Entwicklung eines Kindes gibt es eine längere Übergangsphase
  • Das beste Mindset für die Kleinkindentwicklung
  •  Umgang mit Fehlern in der Kleinkindentwicklung

Kleinkindentwicklung: Kinder haben ein eigenes Entwicklungstempo

Es gibt die unterschiedlichsten Tabellen für die Kleinkindentwicklung. Sie sagen aus, was ein Kind bis wann können sollte - du hast sie bestimmt schon einmal gesehen, oder?


Es gibt Monats- bzw. sogar Wochenrechner mit Beschreibungen was das Kleinkind bis dahin schon können sollte.


Doch die Kleinkindentwicklung schreitet nicht nach Tabellen voran – somit halten sich Kleinkinder in der Regel nicht an diesen Entwicklungsplan.


Meine Kinder zumindest taten das nicht :-). Krabbeln, Sitzen mit 8 Monaten? Weit gefehlt.


Ist es wirklich so wichtig, dass die Kleinkindentwicklung nach Plan voranschreitet? Oder darf jedes Kind doch sein eigenes Entwicklungstempo haben?

Langsame Kinder holen während der Kleinkindentwicklung wieder auf

Meiner Erfahrung nach entwickeln sich Kinder nicht nach Plan, sondern in ihrem eigenen Tempo und wenn sie “langsamer” sind, holen sie wieder auf – wenn nicht irgendwelche physische/mentale Einschränkungen bestehen.


Nach meiner Beobachtung konzentrieren sich Kinder oft auf einen Entwicklungsbereich und machen dort große Fortschritte und andere Bereiche bleiben weit hinter denen von gleichaltrigen Kleinkindern zurück.


Die Kleinkindentwicklung hüpft also eher von einem Entwicklungsbereich zum nächsten. Solange eine Sache geübt wird (z.B. laufen lernen) bleiben die anderen Entwicklungsbereiche öfter „stehen“ (es tut sich z.B. nicht viel in der Sprachentwicklung - man hat das Gefühl, sie stagniert).


Je nach den Vorlieben und Anlagen deines Kleinkindes wird es einen Bereich schneller meistern als einen anderen. Dadurch erklärt sich auch, warum manche Kleinkinder schon mit 11 Monaten laufen aber erst mit 2 Jahren sprechen und andere mit 12 Monaten schon ganz viele Wörter sprechen, jedoch erst mit 18 Monaten laufen.

Meine Beobachtungen zur Entwicklung eines Kindes

Die Kleinkindentwicklung läuft also nicht nach Plan ab. Um dir dieses zu veranschaulichen kommen hier ein paar Beispiele dazu:

  • Ich sah Kleinkinder, die mit 10 Monaten liefen und Kleinkinder, die mit einem Jahr noch gemütlich auf ihrer Babydecke lagen. Als ich beide Kleinkinder mit 2 Jahren wieder sah, waren beide sicher in ihrem Bewegungsablauf - das "langsamere Kind" hatte aufgeholt.
  • Ich hatte Kleinkinder, die schon ganz früh in Sätzen sprachen und Kleinkinder, die lange nicht oder nur wenig sprachen. Bis zum Kindergartenalter holten die meisten Kinder dann alles auf und konnten sich sprachlich gut mitteilen.
  • Ich beobachtete Kleinkinder, die sich zuerst mehr grobmotorisch (rennen, klettern, hüpfen) entwickelten und andere die sich auf den feinmotorischen Bereich konzentrieren (basteln, malen, Perlen auffädeln). Und das war nicht unbedingt nach Jungen-Mädchen getrennt!

Physische Einschränkungen in der Entwicklung eines Kleinkindes

  • Natürlich gibt es auch Kinder, die für ihre Entwicklung ärztliche Hilfe benötigen. Wenn z.B. etwas mit den Ohren ist, dann ist dadurch die Sprachentwicklung beeinträchtigt.
  • Manche Kinder brauchen Hilfe vom Logopäden, um Laute richtig bilden zu können.
  • Andere Kinder profitieren vom Besuch beim Osteopathen, weil sich bei der Geburt irgendetwas verschoben hat.

Ich denke als Mutter/Vater hat man oft eine Intuition, ob das eigene Kind Hilfe braucht oder einfach nur Zeit für seine ganz eigene Entwicklung braucht. Wenn du dir aber unsicher bist, sprich am besten mit deinem Kinderarzt.

Dein Kind nebenbei - durch deinen Umgang mit ihm - fördern:

Du kannst dein Kind in vielen Bereichen fördern - einfach nur durch die Art und Weise, wie du mit ihm umgehst.


Hier ein paar Inspirationen:

  • dein Kleinkind ist sehr schüchtern und du möchtest seinen Selbstwert stärken - ganz nebenbei und ohne "Übungen" mit ihm zu machen. Dann ist es wichtig, dass du Selbstwert stärkend mit deinem Kind sprichst und umgehst. In meinem Taschenbuch findest du dazu über 70 Impulse.
  • du willst dein Kind in seinen Alltagsfähigkeiten bestärken - dann beziehe dein Kind in deine Haushaltstätigkeiten mit ein, räume mit deinem Kind auf und mache einen Routineplan. Überall dort, wo dein Kind mithilft oder etwas alleine machen soll/darf, föderst du es! Impulse, wie du dein Kind spielerisch in deine Haushaltstätigkeiten und das Aufräumen einbindest und Karten für Routinepläne findest du hier.
  • Deinem Kind viel Zeit für freies Spiel ermöglichen. Das freie Spiel ist ungemein wichtig im Kleinkindalter und ist das Gegenteil von Aktivitäten, die von Erwachsenen vorgegeben werden. Über das freie Spiel habe ich schon in einem seperaten Artikel geschrieben, den du hier findest.

Lernanreize während der Beschäftigung

Schon in den alltäglichen Dingen - die du schon mit deinem Kleinkind machst - gibst du deinem Kind Lernanreize:

  • Bücher vorlesen, Singen, Reime aufsagen, Fingerspiele machen und viel mit deinem Kleinkind sprechen, fördert ganz automatisch die Sprachentwicklung und schult das Gehör, außerdem lernt das Kleinkind ganz nebenbei den Satzbau unserer Sprache kennen.
  • Spazieren gehen, auf einen Spielplatz gehen, mit Sand spielen, auf Bäumen balancieren bzw. klettern, Blumen pflücken, Kieselsteine aufheben, hüpfen, Ball spielen, Laufrad fahren… all das fördert auf ganz natürliche Weise die Kleinkindentwicklung in der Grob- und Feinmotorik.
  • Puzzles fördern die Auge-Hand-Koordination und das Kombinieren
  • Tischspiele für Kleinkinder geben Lernanreize für erste Zahlen und zum Farben kennenlernen
  • Malen und Basteln mit dem Kind, sowie Kochen und Backen oder die Mithilfe im Haushalt fördert die Feinmotorik ungemein und macht dem Kind großen Spaß

In der Entwicklung eines Kindes  gibt es eine längere Übergangsphase

In dieser Übergangsphase zwischen Kleinkind und Kind kommt es immer wieder vor, dass dein Kleinkind zwischen groß und klein sein wollen hin und her schwankt.

Beispiele für groß sein wollen im Kleinkindalter meiner Tochter:

  • Sie will die Große sein. Sie zeigte mir andauernd, was sie jetzt schon alles kann. Sie verglich sich mit anderen Kindern und mit ihrem Bruder.
  • Sie drückte sich redegewandt aus, erste Schimpfworte aus dem Kindergarten wurden lautstark verwendet und sie hatte einen richtigen starken Willen entwickelt und setzte sich für deren Umsetzung ein.
  • Sie spielte damals am liebsten Rollenspiele und sie ahmte die Welt der Erwachsenen nach, dass es mir manchmal vor Rührung das Herz umdrehte oder ein Lächeln auf meine Lippen zauberte oder sich kleine Gewissensbisse meldeten, weil ich mich ertappt fühlte in einer meiner Schwächen.

Beispiele für klein sein wollen im Kleinkindalter meiner Tochter:

Aber dann kamen wieder Momente, in denen sie ganz klein sein wollte:

  • Ich sollte sie anziehen.
  • “Mama, ich will immer bei dir sein!”
  • Sie kam zum Kuscheln 
  • Sie kam in unser Bett
  • Sie hat sich weh getan und ich soll den Schmerz wegpusten

Es war ein ständiges Schwanken zwischen “Ich will groß sein” und “Ich will ein Kleinkind wie mein Bruder sein”

Nicht immer fiel es mir leicht mit diesem Groß und Klein sein wollen umzugehen:

  • Gerade wenn es schnell gehen musste und sie von mir angezogen werden wollte (ich könnte in der Zeit doch schon ihren Bruder fertig anziehen)
  • Wenn sie selbständig entscheidete, dass sie jetzt aber unbedingt noch etwas basteln musste und es wirklich nicht geht, dass sie jetzt ins Bett gehen solle – nein auf gar keinen Fall möglich – und ich eigentlich endlich meinen verdienten Feierabend machen wollte
  • Wenn ich wehmütig daran dachte, dass sie jeden Tag erwachsener wird (was natürlich gleichzeitig wunderschön ist) und ich sie ihren Weg gehen lassen muss
  • Wenn ich die Zähne zusammenpressen musste, um nicht laut aufzustöhnen, wenn sie anfing, in Babysprache zu sprechen (normalerweise spricht sie sehr deutlich und ist redegewandt…)

Trotzdem wusste ich, dass dieses Schwanken ganz normal ist. Mit diesem Zurückfallen in “ich will wieder klein” sein, holt sich ein Kind die Sicherheit, Geborgenheit und Liebe, die es braucht, um dann wieder als “Große” in die Welt hinaus zu gehen und die Welt im Sturm zu erobern.


Ich versuchte, diese Augenblicke des “ich will wieder klein sein” und “Mama soll helfen” zu genießen anstatt zu “verdammen”.


Denn seien wir mal ehrlich: wie lange wollen Kinder diese Nähe noch haben, bevor sie in die nächste Selbstständigkeitsphase gehen und sie nicht mehr klein sein wollen?


Und in Augenblicken, in denen sie “groß sein will”, versuchte ich mein bestes, ihr Freiräume zuzugestehen und sie immer mehr ihren Weg gehen zu lassen und trotzdem begleitend an ihrer Seite zu stehen.

Das beste Mindset für die Kleinkindentwicklung 

Das beste Mindset, um gelassen mit der Entwicklung deines Kleinkindes umzugehen ist: Zu akzeptieren, dass das Lerntempo von Kindern unterschiedlich ist und nicht mit anderen Kindern oder Tabellen verglichen werden kann.


Das ist manchmal gar nicht so einfach.


Eltern vergleichen ihre Kinder bewusst oder unbewusst mit anderen Kindern – bzw. Tabellen für die Kleinkindentwicklung. Manchmal können wir es gar nicht erwarten, dass ein Entwicklungssprung geschafft ist.


Oder es fällt ihnen schwer, nur beobachtend daneben zu stehen, wenn ein Kind sich abmüht, etwas zu schaffen (z.B. beim Steckspiel die richtige Öffnung zu finden).


Weil du als Erwachsene genau weißt, wie etwas am besten funktioniert, willst du deinem Kind das Wissen auch bereitstellen.


Für dein Kind ist es jedoch ein viel größerer Erfolg, wenn es etwas alleine geschafft hat. Die Freude und den Stolz über das Gemeisterte kannst du danach in seinem Gesicht ablesen.


Deshalb empfehle ich dir, dein Kind erst einmal in seinem Tun zu beobachten. Wenn es sehr frustriert ist von einer Sache, dann kannst du deine Hilfe immer noch anbieten ("soll ich dir helfen?"). Wenn das bejaht wird, dann ist die beste Hilfe die „Hilfe zur Selbsthilfe“.


Also einen Trick bzw. einen Hinweis geben, wie dein Kind etwas alleine meistern kann ("schau mal wie der Bauklotz wackelt, stell ihn so hin, dann steht er stabiler und dann kannst du den Turm noch höher bauen")


Durch dein Hinführen an die Lösung löst dein Kind sein Problem fast alleine. Weil dieses Erfolgserlebnis mit intensiven freudigen Gefühlen verbunden wird, speichert das Gehirn deines Kindes diese Erfahrung besser ab.


Dadurch wird die Lernerfahrung intensiviert und das Kind ist motiviert, weiterhin mit Ausdauer, Einfallsreichtum und Selbständigkeit zu lernen.

Wenn du richtig tief in dein Mindset eintauchen willst

Dann empfehle ich dir, dir ein Erziehungsnavi zu erstellen und deine Perspektive zu herausfordernden Situationen zu verändern. Dabei helfen dir diese Impulse.

 Umgang mit Fehlern in der Kleinkindentwicklung

Kinder haben keine Angst vor Fehlern.


Angst oder Unbehagen bei Fehlern lernen sie erst irgendwann von uns Erwachsenen.


Kleinkinder registrieren normalerweise Fehler, indem sie feststellen, dass etwas nicht funktioniert. Sie ärgern sich vielleicht darüber und versuchen es dann einfach erneut, es zu schaffen.


Denn Fehler zeigen deinem Kleinkind, dass ihm noch etwas „fehlt“, das es noch weiter üben muss, um erfolgreich zu sein.


Kinder wissen einfach, dass Fehler zum Lernen dazugehören und versuchen einfach mit einem neuen Weg erfolgreich zu sein.


Wie du dein Kleinkindentwicklung bzgl. Fehler unterstützen kannst:

Versuche diese ursprüngliche Fehlerkultur  von "mir fehlt noch etwas, ich muss noch mehr üben" deines Kindes solange wie möglich aufrechtzuerhalten.


Das kannst du tun, indem du nicht von Fehlern sprichst, sondern darüber, dass es noch etwas Übung braucht, bevor es klappen wird.


Dies stärkt außerdem noch das Selbstbewusstsein deines Kindes. Wenn du in dieses Thema noch weiter einsteigen willst, empfehle ich dir, dass du dir  diese PDF holst 

Willst du das Selbstwertgefühl deines Kindes stärken indem du (noch) wertschätzender sprichst?


Dann empfehle ich dir, diese Emailserie. Sie hilft dir ganz neu durchzustarten - einen Kommunikations-Reset zu machen. Du lässt alte Sprachgewohnheiten los und fängst wieder neu an.

Weitere hilfreiche Texte für dich:

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