Juni 13, 2022

Eine Eltern Kind Entfremdung bei Erstgeborenen nach der Geburt eines Geschwisterchens ist keine Seltenheit. Es kann schleichend passieren, wenn du dich verständlicherweise viel um dein Neugeborenes kümmern musst. 


Oder es kann ganz plötzlich von deinem Kind ausgehen, das es sich von dir abwendet und einer anderen Bezugsperson (die nicht mit dem Neugeborenen zusammenhängt) zuwendet.


In diesem Artikel liest du meine Antworten zu den Fragen von zwei Müttern zum Thema "Eltern Kind Entfremdung" oder anders ausgedrückt "Erstgeborene, die ihre Mutter ablehnen"


Inhalte des Blogartikels auf einen Blick:

  • Antwort auf die Frage:  Meine Erstgeborene (3) hält mich auf Abstand und will nur mit anderen Menschen spielen. Ich vermisse die Nähe zu ihr. Hast du einen Tipp?
  • Antwort auf die Frage:  Ich habe das Gefühl, dass ich den "Draht" zu meinem Erstgeborenen verloren habe, nachdem unser 2. Kind auf die Welt kam. Das macht mich sehr traurig. Was kann ich gegen meine Schuldgefühle tun, dass ich es nicht schaffe, beiden Kindern so gerecht zu werden, wie es ihnen zusteht?

Frage:  Meine Erstgeborene (3) hält mich auf Abstand und will nur mit anderen Menschen spielen. Ich vermisse die Nähe zu ihr. Hast du einen Tipp?

Das kann ich so gut nachvollzAiehen. Ich vermisste auch den intensiven Kontakt und die Nähe zu meiner Erstgeborenen, als mein Sohn zur Welt kam.


Es war sehr schmerzlich für mich - und für meine Tochter bestimmt auch - dass ich mich plötzlich zweiteilen musste.


Diese Trauer um den intensiven Kontakt zum Erstgeborenen ist ganz normal.


Genauso ist es auch normal, wenn dein Kind jetzt vorübergehend einen Ersatzpartner zum Spielen gesucht und gefunden hat.


Es ist eine gute und gesunde Reaktion deines Kindes auf die veränderte Situation im Familiengefüge, das dein Kind sehr verunsichern kann. Somit sucht es nach Sicherheit und diese bekommt es in diesem Moment eben nicht bei der Mutter - weil dort alles anders ist:

  • Die Mutter hat oft ein Baby auf dem Arm oder an der Brust
  • Die Mama riecht anders
  • Die Mutter verhält sich anders

Die Sicherheit bekommt es eben bei einer anderen vertrauten Person wie z.B. dem Vater, Oma oder Opa.


Sei unbesorgt - das ist eine vorübergehende Phase.

Gib dir und deinem Erstgeborenen Zeit

Gib dir und deinem Erstgeborenen Zeit, sich an die neue Situation mit einem Neugeborenen zu gewöhnen.


Je nach deinen Möglichkeiten schenkst du deinem Erstgeborenen weiterhin deine Zeit und Aufmerksamkeit (und ja: das ist meistens sehr viel weniger als zuvor) und wenn dein Erstgeborenes dich oder ein Spiel mit dir ablehnen sollte, dann erinnere dich daran:


Dein Kind lehnt nicht dich als Person - als seine Mutter - ab, sondern es holt sich gerade Stabilität und Vertrautheit woanders (nämlich dort, wo sich nicht so viel verändert hat)

Führe ein Gespräch mit deinem Erstgeborenen

Ein Gespräch mit deinem Erstgeborenen kann wieder Nähe herstellen. Ich würde es erst dann versuchen, wenn das Baby gut angekommen ist, ansatzweise einen Schlafrhythmus gefunden hat und du dich von der Geburt erholt hast.


Der Inhalt des Gesprächs könnte wie folgt sein:


Wenn du beim Essen nebenbei erzählst, wie ihr früher immer gespielt habt, und dass du mit dem Baby zu Beginn keine Zeit mehr dazu hattest. Aber auch, dass das Baby jetzt regelmäßiger trinkt und schläft und schon etwas größer ist und sich auch mal ein bisschen allein beschäftigen kann, bzw. länger tagsüber schläft und du sehr gern wieder mehr mit ihm machen möchtest. Ob es dazu Lust hätte, wieder öfters mit dir alleine zu spielen oder zu basteln.


Wenn dein Kind nicht beim ersten Versuch auf dein Angebot eingeht, dann braucht es noch ein bisschen Zeit und Vertrauen, dass du jetzt wirklich wieder mehr Zeit für es hast.


Wiederhole dein Angebot mit verschiedenen Vorschlägen, was ihr machen könntet - irgendwann wird sich dein Kind sicher sein, dass du Zeit mit ihm verbringen möchtest und dann zusagen.

Frage:  Ich habe das Gefühl, dass ich den "Draht" zu meinem Erstgeborenen verloren habe, nachdem unser 2. Kind auf die Welt kam. Das macht mich sehr traurig. Was kann ich gegen meine Schuldgefühle tun, dass ich es nicht schaffe, beiden Kindern so gerecht zu werden, wie es ihnen zusteht?

Sei geduldig und nachsichtig mit dir. Auch für dich ist es eine riesengroße Umstellung von einem Kind auf zwei Kinder.  


Die Belastung ist um ein Vielfaches höher - gerade im ersten Jahr mit zwei Kindern, wenn es viele Nächte mit wenig Schlaf gibt und auch die Tage mit zwei Kindern neue Herausforderungen an dich stellen.


Da ist es ganz normal, dass du nicht immer "richtig" reagieren kannst.


Trotz meines Wissens und meiner Erfahrung habe ich es nicht geschafft, eine perfekte Mutter zu sein und alle meine Tipps 100%ig umzusetzen. 


Auch ich hatte das Gefühl, den Draht zu meiner Erstgeborenen verloren zu haben und hatte Schuldgefühle, dass ich es nicht schaffte, meinem zweiten Kind genausoviel Aufmerksamkeit angedeihen zu lassen, wie dem ersten Kind.


Es fiel mir schwer zu akzeptieren, dass sich Beziehungen im Laufe der Zeit verändern und weiterentwickeln. 


Erstgeborene lösen sich aus der Symbiose - Gefühl "den Draht verloren"

Sehr oft kommt das zweite Kind zu einer Zeit, in der das erste Kindgerade anfing, sich abzunabeln und seinen eigenen Willen zu entdecken und somit nicht mehr in Symbiose mit der Mutter lebt. 


Was wir als "Draht verloren" interpretieren, kann auch dieser ganz normale Abnabelungsprozess sein, der auch ohne zweites Kind geschehen wäre.


Den Draht wieder zu finden, kann etwas dauern! Im Normalfall kommt die nahe Verbindung zurück, jedoch nicht unbedingt in der gleichen Form, wie vor der Geburt des zweiten Kindes.


Ein zweites Kind bringt Entwicklung für alle. Die Karten werden neu gemischt, dein erstgeborenes Kind wird älter und unabhängiger und so "eng" wie die Beziehung vorher war, wird sie wahrscheinlich nicht mehr werden, einfach weil die Entwicklung voranschreitet und dein Kind ein Individium ist, das immer selbstständiger wird.

Schuldgefühle: nicht beiden gerecht werden

Darüber hinaus musste ich lernen, dass es nicht zwingend erforderlich ist, mit dem zweiten Kind genau die gleichen Dinge zu machen wie mit dem ersten - oder genau gleich viel Zeit zu verbringen.


Das ist schlichtweg nicht möglich. Dafür hat das Neugeborene jetzt ganz andere weitere Impulse, die das Erstgeborene nicht hatte: ein großes Geschwisterchen!


Ein großer Bruder oder eine große Schwester bringen so viel Unterhaltung und Lernimpulse wie du deinem Kind wahrscheinlich gar nicht geben hättest können!


Als ich das für mich erkannte und akzeptierte, ließen meine Schuldgefühle nach! Möchtest du deine Schuldgefühle loswerden und die beste Mutter (der beste Vater) werden, die du sein kannst? Dann empfehle ich dir das hier.


Wenn du wissen möchtest, wass du tun kannst, damit dein Erstgeborenes und euer Baby zu einem Geschwisterteam zusammenwachsen

 (wenn das Baby zu einem Kleinkind wird)

Weniger Konflikte unter Geschwistern


Dann empfehle ich dir, dieses E-Buch zu lesen (das eigentlich viel mehr als ein E-Buch ist, nämlich ein Selbstlernkurs). 

Du erfährst unter anderem, wie du positiv auf die Geschwisterbeziehung deiner Kinder einwirkst, damit sie sich besser verstehen und weniger streiten.

Hilfreiche Texte zum Thema Erstgeborene und Geschwisterbeziehung:

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