written by Petra | Kinderbeschäftigung

Dezember 27, 2021

In diesem Blogartikel beantwortete ich Elternfragen zum Theme "Kleinkind beschäftigen" und du erfährst unter anderem, was du tun kannst, wenn deinem Kind schnell langweilig beim Spielen wird oder es beim Spielen sofort aufgibt, wenn etwas nicht klappt.  


Inhalte des Blogartikels "Kleinkind beschäftigen" auf einen Blick: 

  • Frage zu Spielen mit Kleinkind: Mein Kind ist 2 Jahre alt. Ihm wird sehr schnell langweilig und es ist eine Herausforderung ihn zu beschäftigen, weil das Interesse für egal was in ein paar Minuten weg ist. Was kann ich tun? 
  • Frage: Mein Kind (3) gibt sofort auf, wenn etwas nicht klappt - wie kann ich es unterstützen?
  • Frage: Mein Kind (4) kann sich nicht alleine beschäftigen. Es langweilt sich lieber als alleine zu spielen. Was kann ich tun?
  • Frage:  Mein Kind (1,5) wirft Spielzeug gegen die Möbel. Wie kann ich es davon abhalten?
  • Frage:  Mein  Kind (1) ist wahnsinnig ungeduldig, sobald es nicht sofort das bekommt, was es will und dann kann man es kaum noch beruhigen. Hast du dafür Tipps?

Frage zu Spielen mit Kleinkind: Mein Kind ist 2 Jahre alt. Ihm wird sehr schnell langweilig und es ist eine Herausforderung ihn zu beschäftigen, weil das Interesse für egal was in ein paar Minuten weg ist. Was kann ich tun? 

Ich möchte dir zwei Überlegungen mit an die Hand geben, die dir dabei helfen, das Spielen mit Kleinkind zu entspannen:

1) Was du über das Spiel von 2-jährigen wissen solltest

Damit dein 2-jähriges Kind sich länger mit einem Spielzeug beschäftigen kann, braucht es zu allerest etwas, das es interessiert und meistens auch einen Spielpartner, der das Spiel weiterhin interessant hält.


Mit zwei Jahren können sich viele Kinder noch nicht länger als ein paar Minuten auf eine Sache konzentrieren. Wenn du oder ein Geschwisterkind jedoch immer einmal wieder einen neuen Spielimpuls setzt, kann die Aufmerksamkeit für eine längere Zeit aufrecht erhalten bleiben. (Muss es jedoch nicht!)


Mit Kind spielen: Beispiele wie das Spielen mit Kleinkind klappt, indem du Spielimpulse, die sein Interesse am Spiel erhalten, vorgibst:


Wenn du Zeit hast, dich mit deinem Kind zu beschäftigen, dann hole eines seiner momentanen Lieblingsspielzeuge heraus und spiel mit deinem Kind. Wenn du dann merkst, dass dein Kind das Interesse verliert, varierst du das Spiel und gibst deinem Kind dadurch einen neuen Spielimpuls. 


Im Folgenden zeige ich dir, wie du das Spiel mit deinem Kind variieren kannst - immer dann wenn ihm langweilig wird - anhand vom Spielzeug "Ball":


  • Zuerst rollt ihr den Ball hin und her
  • Wird das langweilig, dann probiert ihr euch im Ball
  • Danach zeigst du deinem Kind, wie es den Ball vom Sofa runterrollen lassen kann
  • Zum Schluss stellst du einen Stuhl zwischen euch und ihr lasst den Ball unter dem Stuhl durchrollen

Wenn dein Kind immer noch gerne mit dir weiterspielen möchte, kannst du das Spiel mit dem Ball noch weiter ausbauen, indem du einen weiteren Gegenstand dazu holst und das Spielinteresse am Ball dadurch weiterhin bestehen bleibt:

  • du könntest ein Brett holen und eine Rollbahn bauen
  • oder eine Decke und den Ball darunter versteckt rollen lassen bzw. den Ball auf die Decke legen und die Ecken der Decke leicht anheben, sodass sich der Ball von alleine bewegt

2) Was hinter der Langeweile deines Kindes stecken kann:

Es können zwei gegensätzlich Dinge dazu führen, dass deinem Kind beim Spiel schnell langweilig wird:

  • Ist dein Kind sehr wissbegierig und entdeckungsfreudig und braucht die Stimulation von unterschiedlichen Spielsituationen, damit ihm nicht langweilig wird?
  • Oder ist ganau das Gegenteil der Fall: Machen die vielen Spielmöglichkeiten dein Kind unruhig und verhindern, dass es sich auf ein Spiel wirklich einlässt? Und ohne Einlassen auf ein Spiel, verliert dein Kind schnell das Interesse daran.

Zu welcher Kategorie dein Kind gehört, kannst du am besten durch Ausprobieren herausfinden:


Stelle einmal eine Auswahl von 5-6 Spielsachen bereit und ein anderesmal nur eine Spielsache (und achte darauf, dass andere Spielsachen nicht zu nahe sind und ablenken könnten). Gibt es einen Unterschied im Spielverhalten deines Kindes?


Wenn ja, dann nimm die Variation, bei dem sich dein Kind länger für ein Spielzeug (oder mehrere Spielzeuge) begeistern konnte und beobachte, ob es weiterhin länger spielen kann.

Du kannst auch Aufräumen als Beschäftigung mit Kleinkind wählen

Ja, du hast richtig gelesen :-). Bei Langeweile des Kindes kann man auch Aufräumen mit Kind als Beschäftigung wählen - wenn man das Aufräumen als Spiel gestaltet!


Wenn du dafür Impulse brauchst, dann schaue hier vorbei.

Frage: Mein Kind (3) gibt sofort auf, wenn etwas nicht klappt - wie kann ich es unterstützen?

Ich würde die Erfahrung deines Kindes in Worten widergeben, denn: Wenn etwas nicht klappt, ist man frustriert und da tut Verständnis oder ein Angebot der Hilfe sehr gut.


Beispiel: Deinem Kind gelingt es nicht, einen Stift zu spitzen


Du sagst: "Du wolltest den Stift spitzen und es klappt einfach nicht. Das hat dich so geärgert, dass du den Spitzer weggeschubst hast."


Danach kannst du deinem Kind deine Hilfe anbieten (ich rate dir davon ab, einfach helfend einzugreifen!) oder den Vorschlag machen, die Stifte gemeinsam zu spitzen oder du fragst dein Kind, ob du ihm noch eine andere Art und Weise zeigen sollst, wie man noch Stifte spitzen kann.


Dadurch erfährt dein Kind, dass es mit seinem Problem nicht mehr alleine dasteht, dass es Hilfe in Anspruch nehmen und auch verschiedene Wege versuchen kann.


Es kann in sich horchen, ob es diese eine Sache noch einmal alleine versuchen möchte oder lieber deine Hilfe in Anspruch nehmen will.


Erzähle von deinen Erfahrungen!

Du kannst deinem Kind auch von einer deiner Erfahrungen erzählen, als einmal etwas nicht klappen wollte. Das tust du am besten erst dann, wenn dein Kind nicht mehr frustriert vor sich hin schimpft, sondern sich schon wieder etwas beruhigt hat (so kann es dir besser zuhören):

  • erzähle von einer Situation, als etwas nicht klappen wollte und wie du dich geärgert hast (evtl. wie sich der Ärger bei dir ausdrückte und wie er sich im Körper anfühlte)
  • erzähle von deinen wiederholten und verschiedenartigen Versuchen, damit die Sache funktioniert
  • erzähle, wie du darüber nachgedacht hast, wie du es anders angehen könntest, sodass es doch noch klappt
  • erzähle, wie du so lange ausprobiert hattest, bis du einen Weg der funktionierte gefunden hattest

Dein Kind kann dadurch miterleben, wie du mit deinen Frustrationen umgegangen bist und dass es ganz normal ist, wenn man mehrere Anläufe für eine Sache braucht.


Es erfährt, dass das Aufgeben nicht die einzige Möglichkeit ist, die es hat. Beim nächsten Mal könnte er durch deine Erzählung motiviert sein, auch einmal verschiedene Wege auszuprobieren, um sein Problem zu lösen.


Je öfter du dein Kind an deinen "es klappt einfach nicht"-Erfahrungen teilhaben lässt, desto mehr lernt dein Kind von dir:

  • dass Dinge manchmal nicht so klappen, wie man sich das vorstellt
  • dass es auch andere Wege gibt, erfolgreich ein Problem zu lösen, sodass es letztendlich doch klappt
  • Wege aus der Frustration heraus und hin zur Eigenverantwortung: Ob man nun um Hilfe bittet, eine andere Art und Weise ausprobiert oder mit seinen Eltern im Internet nach Lösungen sucht, ist egal - all dies sind Wege aus der Frustration heraus.

Sollte dein Kind doch in einen Wutanfall hineingleiten...

...dann hilft dir diese Wut-Emailserie dabei, dein Kind ruhig und wertschätzend durch seine Wut hindurch zu begleiten.

Frage: Mein Kind (4) kann sich nicht alleine beschäftigen. Es langweilt sich lieber als alleine zu spielen. Was kann ich tun?

Ich finde Langeweile generell keine schlechte Sache. 


Wenn sich ein Kind nämlich lange genug gelangweilt hat, steigt im Normalfall eine kreative Idee oder ein Spielimpuls im Kind hoch, welche dein Kind dann voller Begeisterung umsetzt.


Manchmal greifen Eltern in diesen Prozess wohlmeinend ein, weil sie die Langeweile ihres Kindes als negativ empfinden.


Dadurch hindern sie ihr Kind daran zu erfahren, dass es aus eigener Kraft und mit einer neuen Idee aus dem Gefühl der Langeweile herausfinden kann.


Beim nächsten Mal - wenn deinem Kind langweilig ist - versuche, dich entspannt zurückzulehnen und beobachte dein Kind:

  • Kommt es selbst aus der Langeweile heraus mit einer neuen Spielidee?
  • Kommt es zu dir gelaufen und erwartet Unterhaltung oder Ablenkung durch dich?

Im zweiten Fall kannst du deinem Kind sein Gefühl der Langeweile widerspiegeln und es gleichzeitig in die Eigenverantwortung zurück führen: "Dir ist langweilig. Ich bin noch eine halbe Stunde beschäftigt. Was könntest du jetzt alleine tun? Hast du eine Idee?"

Frage:  Mein Kind (1,5) wirft Spielzeug gegen die Möbel. Wie kann ich es davon abhalten?

Wenn dein Kind das Werfen gerade voll interessant findet, dann kannst du versuchen zu erklären, dass du das nicht möchtest. Du wirst sehr wahrscheinlich nicht viel Erfolg damit haben, weil der Spielimpuls deines Kindes überwiegt.


Anstatt nun in einen Machtkampf mit deinem Kind zu treten, indem du oft "nein" oder "höre auf damit" sagen musst, empfehle ich dir, deinem Kind etwas anzubieten, was es noch mehr fasziniert, als das Werfen von Spielzeug.

Wandle die Spielidee deines Kindes um

Du kannst das Werfen von Spielzeug abwandeln, indem du eine neue Spielvariante erfindest:


Es dürfen nur weiche Spielsachen geworfen werden - wie kleine Softbälle, Kuscheltiere (wenn das für dein Kind okay ist) und was ihr sonst noch findet.


Anstatt die Möbel als Ziel herzunehmen, holst du eine große Kiste, in die hineingetroffen werden muss. Mach du es einfach ein paar mal und freu dich, wenn du hineingetroffen hast und schon wird dein Kind es dir nachtun.

Nimm die Perspektive von deinem Kind ein

Es ist in vielen Erziehungs-Situationen hilfreich, die Perspektive deines Kindes einzunehmen. Von seiner Seite aus betrachtet ist es sogar spannend, Spielzeug gegen Möbel zu werfen und das zu beobachten: Es macht unterschiedliche Geräusche, die Spielzeuge verhalten sich unterschiedlich beim Herunterfallen auf den Boden usw.


Wenn du die Perspektive deines Kindes einnimmst, kannst du sein Verhalten verstehen und wirst es nie als "böse Absicht" interpretieren.


Mir ist klar, dass das im Alltagstrubel nicht immer einfach ist oder gelingt - hin und wieder jedoch kann es dir einfach helfen, positiver zu reagieren.


Wenn du dein Kleinkind in der Zeit der Autonomiephase besser verstehen willst - warum es sich so verhält (und dadurch nimmst du seine Perspektive ein) dann empfehle ich dir dieses Taschenbuch.

Frage:  Mein  Kind (1) ist wahnsinnig ungeduldig, sobald es nicht sofort das bekommt, was es will und dann kann man es kaum noch beruhigen. Hast du dafür Tipps?

Meine Kinder hatten auch Phasen, da waren sie wahnsinnig ungeduldig, sobald sie mal nicht sofort das bekamen, was sie wollten (das ging schon beim Essen, Trinken, etc. los und ging weiter beim Buch vorlesen oder jetzt sofort spielen).


Ein Kind lebt im Hier und Jetzt und wenn es etwas nicht sofort bekommt, dann denkt es, es bekommt die Sache, die es haben möchte, gar nicht mehr.


Deshalb setzt sich dein Kind auch so vehement für seine Wünsche ein.


Was ich dir empfehle: Sprich mit deinem Kind darüber, dass du um seinen Wunsch weißt und was du noch tun musst, bis sein Wunsch erfüllt werden kann.


In etwa so, wenn dein Kind mit dir spielen mag, du aber noch die Küche fertig machen möchtest:


"Ich weiß du willst mit mir spielen. Jetzt räume ich noch die Spülmaschine ein und wische die Arbeitsflächen ab, dann habe ich Zeit mit dir zu spielen."


Während du die angekündigten Tätigkeiten machst, sprichst du weiterhin darüber, welche Schritte du machst:


Beispiel: "Jetzt räume ich alle Tassen in die Spülmaschine, nun kommen die Teller dran..." Und das machst du immer in dem Tempo, in denen du die Schritte machst. )


Dieser Prozess "Tun und sagen, was du gerade tust" kann deinem Kind helfen, die Zeit zu überbrücken und zu sehen, dass du für die Erfüllung seiner Bedürfnisse arbeitest und es nicht vergessen hast.

Denke auch an dich!

Ungeduldige Kinder zehren an deinen Nerven und es braucht einen hohen Energie-Aufwand deinerseits, wenn du weiterhin ruhig und geduldig mit deinem Kind umgehen und sprechen möchtest.


Damit du genügend Energie hast, empfehle ich dir, während jeden Tages auch an deine Pausenzeiten zu denken. Ja, ich weiß, das ist mit kleinem Kind, bzw. kleinen Kindern leichter gesagt als getan. Da Not bekannter Weise erfinderisch macht, kreierte ich Mini-Auszeiten, die ich auch in Abwesenheit eines Partners oder einer Oma durchführen konnte - sodass ich zumindest kurze Verschnaufpausen im oft anstrengenden Alltag mit Kind hatte.


Diese Mini-Auszeiten kannst du dir hier holen.

Weißt du wie du die Beschäftigung deines Kleinkindes verbindest mit Haushalt machen,Routinen durchlaufen und Aufräumen?


In diesem E-Buch-Paket erhältst du wertvolle Impulse, wie du mit deinem Kind spielerisch aufräumst, Haushalt machst und es seine Routinen durchläuft.

Weitere hilfreiche Artikel, um dein Kleinkind zu beschäftigen:

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Weitere Ideen, um mit deinem Kind zu spielen oder dein Kind zu beschäftigen:

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