written by Petra |

Juni 5, 2018

In diesem Blogartikel erfährst du, was du tun kannst, um das Selbstwertgefühl bei Kindern zu stärken, bzw. nicht zu untergraben, wenn sie den Übertritt in die Grundschule gemacht haben. Die Grundschule ist ein neuer Lebensabschnitt des Kindes, in der sich sehr oft erste Zweifel des Kindes über seinen Wert einschleichen - wenn das Feedback der Lehrer*in oder der Noten nicht so gut ausfällt.


Was du tun kannst, dass dein Kind weiterhin um seinen Wert weiß - trotz negativem Feedbacks - erfährst du, wenn du den Arktikel ganz liest.


Inhalte des Blogartikels auf einen Blick:

  • Selbstwertgefühl Bedeutung
  • Kein Selbstwertgefühl: Was den Selbstwert untergräbt
  • Selbstwertgefühl stärken bei Kindern: Warum das im Grundschulalter wichtig ist
  • Selbstwertgefühl stärken bei Kindern Übungen: Nicht ungefragt helfen
  • Übungen zum Selbstwert: Erwartungshaltung über Leistungen loslassen
  • Selbstwertgefühl stärken Übungen: Nicht mit Leistungen anderer Kinder vergleichen
  • Übungen Selbstwertgefühl stärken Grundschule: Der Umgang mit Fehlern
  • Selbstwertgefühl bei Kindern stärken: Der Weg ist das Ziel

Selbstwertgefühl Bedeutung

Ein gutes Selbstwertgefühl ist von großer Bedeutung, weil es das Vertrauen des Kindes in sich selbst erhöht. Darüber hinaus ist es wichtig zu erwähnen, dass ein ausgeprägtes Selbstwertgefühl ein wichtiger Schutzfaktor gegen Stress ist.


Ein schlechtes Selbstwertgefühl hingegen hat das Gefühl zur Folge, nichts zu können und nichts
wert zu sein. Versagensängste können entstehen, die zu negativen Auswirkungen auf das Leben des Kindes führen.

Selbstwertgefühl: Was ist das?

Das Selbstwertgefühl drückt den Wert aus, den ein Mensch sich selbst zuspricht. Es geht um die Einschätzung, wie wertvoll man selbst ist.

Selbstwertgefühl: Von was hängt es ab?

Das Selbstwertgefühl hängt von den Erfahrungen ab, die ein Mensch mit anderen Personen macht. Der Fokus liegt vor allem auf Bezugspersonen, wie z.B. den Eltern des Kindes, enge Freunde und Verwandte, Lehrer und Lehrerinnen.


Anerkennung, Liebe, Wertschätzung und Zuspruch wirken sich positiv auf das Selbstwertgefühl aus.


Wenig Zuwendung und Aufmerksamkeit oder sogar psychische Gewalt (in Form von Abwertung, herablassendem
Umgang, Verängstigung, Demütigung, etc.), wirken sich negativ auf das Selbstwertgefühl aus.


Erfährt ein Kind also wenig Wertschätzung durch die Bezugspersonen, entwickelt das Kind keine Wertschätzung
für sich selbst, was schließlich zu der Angst führt, nicht zu genügen oder zu versagen.


Möchtest du an dir arbeiten und deinem Kind noch mehr Wertschätzung schenken? Dann mache doch mit bei der 21 Tage Challenge für mehr Wertschätzung im Umgang mit deinem Kind.

Kein Selbstwertgefühl: Was den Selbstwert untergräbt

In einem Gespräch mit meiner Tochter ist mir bewusst geworden, dass ich ungewollt den Selbstwert meines Kindes untergrabe.


Wie das passierte?


In einer stressigen Situation sagte mein Kind zu mir (sinngemäß): "Mama warum siehst du nur das, was ich nicht getan habe. Hast du gar nicht bemerkt, dass ich vorhin nach dem Essen extra ganz schnell den Tisch abgeräumt habe, damit du schneller fertig wirst?"


Sie hatte recht! Ich sah es als selbstverständlich an, dass sie mir half und machte mir keinen Kopf darüber, dass sie sich extra für mich bemüht hatte.

Das aber ist frustrierend für mein Kind und untergräbt den Selbstwert:

Ermahnt zu werden, wenn es einer Bitte nicht nachkommt, aber im Gegenzug wird das, was man für den anderen extra macht nicht geschätzt oder gesehen.


So erhält das Kind ein Gefühl, nicht wertvoll zu sein.


Natürlich wird dir das - genauso wie mir - immer wieder einmal im stressigen Alltag mit Kind passieren und da darfst du auch ganz sanft mit dir umgehen. Es geht nicht darum, dass du keine Fehler mehr machst, sondern darum, dass du es bemerkst und dich ggf. deine Ausdrucksweise gleich verbesserst oder es dir beim nächsten oder übernächsten Mal gelingt.


Du särkst das Selbstwertgefühl deines Kindes immer dann besonders, wenn du ihm mehr wertschätzendes Feedback gibst als du es ermahnst.


Oder wenn du anstatt ermahnen nach Alternativen suchst. Dabei kann dir diese Emailserie helfen.

Selbstwertgefühl stärken bei Kindern: Warum das im Grundschulalter wichtig ist

Zu Beginn haben die meisten Kinder in der Schule noch ein gutes Selbstwertgefühl:


"Endlich bin ich ein Schulkind. Ich bin groß und kann schon so vieles und darf jetzt noch mehr lernen!"


So ähnlich könnte es klingen, wenn man die stolzen Gefühle der Kinder in der ersten Schulzeit in Sätze fassen würde.


Die Kinder freuen sich jeden Tag auf die Schule und saugen alles Neue mit Begeisterung auf.

Solange bis sich die ersten Zweifel einschleichen:

  • Mama, ich kann das einfach nicht
  • Papa, die Klara ist viel besser im Lesen als ich
  • Mama, die anderen rechnen alle viel schneller als ich
  • Papa, ich bin so langsam im Schreiben, dass ich heute noch mehr Hausaufgabe habe, weil ich das nachschreiben muss
  • Mama, ich habe im Test 5 Fehler gemacht

Plötzlich nimmt die Begeisterung ein wenig ab und die Zweifel, ob man gut genug in der Schule ist oder genauso viel wert ist wie eine viel bessere Mitschülerin, nehmen zu. 


Das ist so schade, weil es das Kind daran hindert, sich freudig und neugierig mit einem Thema zu beschäftigen.


Du kannst als Mutter oder Vater keinen direkten Einfluss auf den Lernprozess deines Kindes in der Schule nehmen, jedoch kannst du den Nachmittag und insbesondere die Hausaufgabenzeit dafür nutzen, den Selbstwert deines Kindes zu stärken.


Bestärke dein Kind in dem, was es gut kann und wenn es sich in einer Sache nicht leicht tut, erklärst du ihm, dass jeder Mensch Dinge hat, die ihm leicht fallen und andere, die ihm etwas schwerer fallen und ein bisschen länger dauern, bis man es kann. Sage deinem Kind, dass das ganz normal ist - so sind wir Menschen eben - jeder hat Stärken und Schwächen.


So versteht dein Kind, dass es nicht "schlechter" ist als andere, sondern einfach nur andere Dinge hat, die ihm leicht fallen. Und wenn du ein Kind hat, dass sich in vielen Fächern in der Schule schwer tut, kannst du das hervorheben, wo dein Kind außerhalb der Schule gut ist.


(Anmerkung: Um dein Kind bei den Hausaufgaben zu unterstützen - helfen dir diese Tipps weiter.)


Selbstwertgefühl stärken bei Kindern Übungen: Nicht ungefragt helfen

"Mache es doch lieber so, das geht viel einfacher!"
"Schau mal her, du musst das so machen, sonst kommst du nicht auf die Lösung."


Schnell kann es dir passieren, dass dir so ein ähnlicher Satz herausrutscht, wenn du siehst, wie sich dein Kind abmüht - ohne Aussicht auf Erfolg.


Aber auch dabei lernt dein Kind etwas: Es lernt einen Weg kennen, wie es nicht funktioniert - dann kann es einen neuen Weg wählen, der evtl. zum Erfolg führt.

Das ist wichtig für das Selbstwertgefühl deines Kindes, weil es:

  • selbst auf die Suche nach Lösungen gehen darf und dabei erlebt, dass es etwas alleine schaffen kann
  • sich nicht unwissend fühlen muss, wenn es von dir keine fertige Lösung vorgeschlagen bekommt, sondern Selbstwirksamkeit erfährt, wenn es sich "hindurchgekämpft und zu einer Lösung gefunden hat"

Es kommt natürlich vor, dass die Suche nach der Lösung die Frustrationstoleranz deines Kindes überstrapaziert und es sich ärgert.


Dann ist es wichtig, für dein Kind da zu sein. Den Ärger wahrzunehmen und den Frust, den es spürt, zu benennen.


Hat dein Kind sich wieder beruhigt, kannst du ihm versichern: "Ich bin da für dich, wenn du beim Hausaufgaben machen Hilfe benötigst. Wenn es nicht klappt und du Ärger spürst, dann komm das nächste Mal zu mir und bitte mich um Hilfe. Ich helfe dir sehr gerne, wenn du nicht weiterkommst. Brauchst du jetzt etwas von mir, damit du weiter an deinen Hausaufgaben arbeiten kannst?"


Du stärkst also das Selbstwertgefühl deines Kindes immer dann, wenn du ihm zutraust, eine Lösung zu finden oder nach Hilfe zu fragen, wenn es nicht weiterkommt.

Übungen zum Selbstwert: Erwartungshaltung über Leistungen loslassen

Das ist etwas, an dem du selbst arbeiten kannst.


Deine Erwartungen an die Leistungen deines Kindes übertragen sich auf dein Kind - dabei müssen die Erwartungen nicht einmal laut ausgesprochen werden. 


Wenn dein Kind es dann nicht schafft, deinen Erwartungen gerecht zu werden, fühlt es sich schlecht und nicht gut genug für dich.


Das wurde mir erst vor Kurzem schmerzlich von meinem Kind gespiegelt und dabei wurde mir bewusst, dass ich mich als Kind auch manchmal hilflos den Erwartungen meiner Eltern ausgesetzt gefühlt habe und wie lange das Wissen, nicht gut genug für meine Eltern gewesen zu sein, an mir genagt hat.


Deshalb stärkst du das Selbstwertgefühl deines Kindes jedes Mal, wenn du es in seinen Leistungen so annimmst, wie es ist.


Das bringt uns gleich zum nächsten Punkt:

Selbstwertgefühl stärken Übungen: Nicht mit Leistungen anderer Kinder vergleichen

Jedes Kind ist einzigartig, hat bestimmte Fähigkeiten und tut sein Bestes - seinen Umständen entsprechend.


Deshalb ist es nicht fair, es mit den Leistungen anderer Kinder zu vergleichen.


Dem einen Kind fällt Lesen lernen leicht, beim anderen Kind tanzen die Buchstaben vor den Augen und ergeben keinen Sinn.


Dafür fällt es diesem Kind leicht, Rechenaufgaben zu lösen, was dem ersten Kind schwerer fällt.


Und wieder ein anderes Kind ist sehr sportlich, tut sich aber in Mathe und Deutsch schwer.


Somit stärkst du das Selbstwertgefühl deines Kindes immer dann, wenn du nicht nach den Noten oder dem Können anderer Kinder fragst, sondern das anerkennst, was dein Kind kann und auch sein Bemühen anerkennst - auch wenn das Ergebnis hätte besser sein können (in deinen Augen)


(Anmerkung: Viele weitere Impulse zum Stärken des Selbstwertgefühls findest du in meinem Buch "Mein Kind - selbstbewusst und stark")

Übungen Selbstwertgefühl stärken Grundschule: Der Umgang mit Fehlern

Beim Umgang mit Fehlern - an denen man im normalen Schulsystem leider nicht vorbei kommt - sind mir zwei Dinge wichtig, meinen Kindern mitzugeben:

  • Ein Fehler ist nur ein Hinweis, der dem Kind zeigt, dass ihm noch etwas fehlt in diesem Thema
  • Auch wenn in jedem Test die Fehler rot angestrichen sind, die mein Kind nach Hause bringt, lege ich meinen Fokus auf das Richtige.

Beispiel:

Als mein Kind sagte: "Mama, ich habe in der Nachschrift 5 Fehler gemacht" antwortete ich:


"Schau mal auf dein Blatt hier. Siehst du wie viele Wörter hier stehen, die du alle richtig geschrieben hast?"


Mein Kind darauf: "Wow, das sind ja richtig viele!"


Daraufhin ich: "Genau, sehr viel mehr als die paar wenigen Wörter, die du noch lernen musst, richtig zu schreiben."


Du stärkst das Selbstwertgefühl deines Kindes immer dann, wenn du deinen Fokus auf das legst, was dein Kind richtig gemacht hat!

Selbstwertgefühl bei Kindern stärken: Der Weg ist das Ziel

Man könnte denken, dass gute Leistungen zu loben, das Selbstwertgefühl stärkt. 


Klar ist es schön und fühlt sich gut an, gelobt zu werden, aber was dein Kind noch viel mehr in seinem Selbstwertgefühl stärkt, ist dein Wahrnehmen und Benennen seiner Bemühungen.


Gerade auch in Situationen, in denen die Bemühungen nicht zum Erfolg geführt haben!


Das etwas nicht Schaffen oder eine schlechte Noten geben dem Selbstwertgefühl deines Kindes schon einen Dämpfer, da braucht es von dir das Wertschätzen seiner Bemühungen.


In den folgenden Beispielen kommt erst die Wertschätzung der Bemühungen und in Klammern steht der fehlende Erfolg:

  • Ich habe gesehen, wie du 30 Minuten ganz konzentriert an deinen Hausaufgaben gearbeitet hast (auch wenn dein Kind in der Zeit nicht fertig geworden ist)
  • Ich habe gesehen, wie du 3 Nachmittage für diesen Test gelernt hast und dich voll angestrengt hast (wenn dein Kind im Test eine schlechte Note bekommen hat)

Willst du noch viele weitere Umsetzungsimpulse, wie du dein Kind unterstützt,
ein gesundes Selbstwertgefühl zu haben?

Dann empfehle ich dir, dieses Buch zu lesen. Du erfährst in über 70 Impulsen, wie du das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein deines Kindes in deinem Alltag mit ihm förderst - und das ganz nebenbei in Alltagssituationen.

Willst auch du deinen Kindern helfen, ihren Selbstwert zu erhalten oder wieder aufzubauen?


Nutze die nächsten Wochen und mache die vorgestellten Übungen. Hinterlasse mir bitte einen Kommentar, dass du mitmachst. Ich freue mich riesig, wenn es ganz viele sind!


Weitere hilfreiche Texte für dich:

  • Diese PDF hilft dir, den Selbstwert deines Kindes zu stärken!
  • Wenn du angespannt bist oder genervt und du dein Kind zu häufig anschreist, dann ist das nicht gut für das Selbstwertgefühl des Kindes. Dafür hilft dir dieser Artikel weiter: Ich schreie mein Kind oft an
  • Auch zu viele oder unangemessene Konsequenzen, geben dem Selbstwertgefühl der Kinder einen Dämpfer. Mehr über das Thema Konsequenzen findest du hier.
  • Um generell entspannter als Mutter zu sein und somit entspannter mit deinem Kind umzugehen, findest du hier weitere Artikel: Entspannt Eltern sein
  • Nach einem schwierigen Tag mit seinem Kind, zweifeln Eltern gerne auch mal an sich. Willst du dein Selbstwertgefühl als Mutter oder Vater stärken? Dann hole dir diese Übung (für 0€)
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  1. Hallo Petra,
    das was Du über die Schule schreibst stimmt total. Meine Tochter ist durch den Unterricht im Lockdown sehr demotiviert und die Lehrerin spricht über Rückstellung, sodass mein Kind wahrscheinlich die Klasse wiederholen wird. Was für uns die beste Lösung ist, da sie dann hoffentlich merkt wieviel sie doch schon kann und weiss und wie sehr sie vielleicht den jüngeren Kindern dann helfen kann.
    Die Schule schafft den Selbstwert teilweise wirklich ab.

    Danke für Deine Tipps, das haben echt viele Eltern nötig – ich auch :-)
    LG, Kati

  2. Vielen Dank für diese Thema, habe schon oft festgestellt, dass sich mit Ermahnungen die Situation oft noch verschlimmert und man nicht schneller voran kommt, weil man z.B. Pünktlich zu einem Termin kommen möchte. Danke für Deine Anregungen ?

  3. Liebe Petra,

    was für eine wunderbare Idee! Da mache ich doch gleich mal mit! Ich bin sehr gespannt, auf die Reaktionen und auf mein eigenes Befinden dabei. :-)
    Liebe Grüße, Britta

  4. Ich bin mit dabei, denn in diesem Artikel finde ich mich wieder. Ich habe ein Kind knapp 4 Jahre und ein Kleinkind 1,5 Jahre und ich ertappe mich sehr oft dabei, dass ich an manchen Tagen sehr viel ermahne, damit der Alltag einfach funktioniert. Gleichzeitig ist das frustrierend für alle. Ich habe auch immer wieder so Gedankenmuster im Hinterkopf „Wenn ich ihr das jetzt durchgehen lasse ohne zu schipfen, dann“… Ich freue mich auf die hilfreichen Tipps

  5. Bin dabei – für mich ein ganz wichtiges Thema – ich bin leider oft kritisch und ungeduldig mit meinen Mädchen und die große steckt das nicht so leicht weg… bzw ihr Selbstbewusstsein leidet tatsächlich…
    danke für dieses Fokus-Thema!!

  6. Ich mache auch mit. Ein ganz wichtiger Punkt, kann mich daran erinnern, dass mich das in meiner Kindheit auch gestört hat – gut, dass du da den Fokus drauf legst, Petra!

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