written by Petra | Alltag mit Kind verbessern

Juni 22, 2021

In diesem Blogartikel erfährst du, wie ich mit dem Nachts abstillen vorgegangen bin. Eine Leserin von Klein wird GROSS hat mir dazu eine Frage gestellt: "Ich möchte so langsam nachts abstillen, habe aber ein wenig Angst davor, mein Kind dann nachts nicht mehr beruhigen zu können. Hast du da Erfahrungen?"


Ja, dazu habe ich Erfahrung - aber erst mit meinem zweiten Kind. Meine Große war nachts eine Superschläferin und hat tagsüber gut gegessen. Dadurch hat sie sich völlig unkompliziert und von alleine tagsüber und auch nachts abgestillt (weil es immer mehr Stunden wurden, die sie durchschlief). 


Dann kam der Kleine. Das war eine Umstellung für mich! Ich wusste nicht, dass ich mit so wenig Stunden Schlaf über ein Jahr lebensfähig bleibe :-).


Auf jeden Fall hatte ich nach 13 Monaten auch das Thema nachts Abstillen gehabt, da mein Sohn tagsüber überhaupt nicht mehr an der Brust interessiert war und hervorragend aß. Nachts jedoch diente das Stillen als eine Art Beruhigung zum Wiedereinschlafen. 


Inhalte des Blogartikels auf einen Blick:

  • Deshalb habe ich mit dem Abstillen nachts begonnen und was du beachten solltest
  • Mein erster Schritt beim nächtlichen Abstillen
  • Die neue abendliche Bettgehroutine
  • Mein zweiter Schritt beim nächtlichen Abstillen
  • Wie es weiter ging mit dem Prozess des nachts abstillen
  • Wichtige Anmerkung für alle Mütter, die gerade noch nachts  Stillen

Deshalb habe ich mit dem Abstillen nachts begonnen und was du beachten solltest:

Der Hauptgrund für meine Entscheidung damals war, dass mir das ständige Aufgeweckt werden an die Substanz ging und ich wegen meiner Müdigkeit nicht mehr die geduldige Mutter für meine Große war, die ich normalerweise ausgeschlafen gewesen wäre.


Irgendwann war der Zeitpunkt für mich da, zu dem mir klar wurde, dass es so nicht weitergehen konnte und das nun eine Veränderung kommen muss.


Nachdem ich für mich entschlossen hatte, dass ich mit dem nächtlichen Abstillen beginnen möchte und nicht mehr Stillen als Beruhigung einsetzen wollte, ging es los.

Warum willst du aufhören mit dem nachts Stillen?

Wenn du den für dich richtigen Zeitpunkt hast, verschwindet auch deine Angst vor den Konsequenzen. Die nimmst du dann in Kauf (falls sie auftreten sollten), weil die Entscheidung für dich so genau richtig ist.


Was ich dir nicht empfehlen würde, ist, dich an anderen zu orientieren, wann diese nachts abstillen - weil wenn der Entschluss nicht von dir kommt und es dann Nächte gibt, in denen du dein Säugling beruhigen musst - ohne Stillen - dann könntest du deinen Entschluss bereuen.


Wenn es hingegen deine Entscheidung war, dann trägst du solche Nächte mit einer ganz anderen Haltung - ohne Ärger darüber, dass du abgestillt hast.


Mein erster Schritt beim nächtlichen Abstillen

Im ersten Schritt setzte ich das abendliche Stillen nicht mehr genau vor dem Schlafengehen, sondern an den Anfang der Abendroutine.


Die Erklärung dafür und weitere Informationen zum Stillen als Einschlafhilfe  - die dir auch für das Abstillen nachts helfen können - findest du hier: Einschlafen ohne Stillen.


Den wichtigsten Grund aber möchte ich dir noch einmal hier - für diesen Artikel - kurz zusammenfassen:

Das Baby/Kleinkind hat jede Nacht viele fast-wache Momente, indem seine Sinne abchecken, ob alles noch so ist, wie beim Einschlafen.


Wenn ja, dann fühlt es sich sicher und geht wieder in eine Tiefschlafphase zurück.


Wenn sich jedoch etwas zur Einschlafsituation verändert hat, dann geben die Sinne Alarm und das Kind wacht auf und möchte genau die gleiche Einschlafsituation wieder herstellen - um sich sicher zu fühlen und beruhigt weiterschlafen zu können.  


Und in meinem Fall war diese Situation, die mein Säugling vor dem Einschlafen hatte, das Stillen.


Deshalb musste ich an dieser Stelle mit der Veränderung beginnen, weil mein Kleinkind beim nächtlichen Stillen sofort den Zustand vor dem Einschlafen herstellen wollte - soll heißen: Es wollte gestillt werden.

Die neue abendliche Bettgehroutine

Somit sah die neue Bettgehroutine meines Säuglings folgendermaßen aus.


Erst wurde er gestillt, dann kam das Wickeln, Waschen, Umziehen und Zähne putzen dran.


Danach kuschelte ich ausgiebig, indem ich ein Lied sang, während ich mit ruhigen Schritten (mit Kind auf dem Arm) durch das Zimmer ging.


Dadurch wurde mein Kind schläfrig - so wie früher beim Stillen.


Der Unterschied jetzt aber war:


Beim Stillen ist mein Säugling dann immer eingeschlafen und es wurde schlafend von mir ins Bettchen gelegt.


Nun kam mein Kleiner in sein Bett, sobald er sehr schläfrig, aber gerade noch wach war.


So stellte ich sicher, dass die Einschlafumgebung genau die gleiche war, wie dann später im fast-wachen Zustand, in denen die Sinne abchecken, ob alles gleich ist und man in Sicherheit ist - oder ob sich was veränderte und somit Gefahr drohen könnte.

Zu Beginn stieß ich auf Widerstand

Mein Sohn fand das halbwach ins Bett gelegt werden nicht ganz so toll und protestierte lautstark.


Wenn auch ein weiteres Lied und sanftes Streicheln nicht zur Beruhigung beitrug, nahm ich ihn wieder aus dem Bettchen heraus und trug in wiegend durch das Zimmer, bis er wieder sehr schläfrig war.


So ging das die erste Woche ein paar Mal (und jetzt kannst du vielleicht verstehen, warum es wichtig ist, dass DU hinter deinem Entschluss des Nachts abstillen stehst. Nicht jede Veränderung wird mit Freuden von deinem Kind aufgenommen...)


Aber schon in der zweiten Woche setzte eine gewisse Gewöhnung ein und ab der dritten Woche musste ich ihn nur noch selten zum ersten Einschlafen aus seinem Bettchen holen.

Die restliche Nacht

Während der Nacht selbst veränderte ich noch nichts. Wachte mein Kind also auf und schlief nicht mehr ein trotz beruhigender Stimme und sanftem Streicheln, wurde er wie früher auch gestillt.


Ich wollte nicht zu viel Veränderung auf einmal auf ihn einprasseln lassen...

Mein zweiter Schritt beim nächtlichen Abstillen

Im zweiten Schritt stillte ich mein Kind nachts nur nach jedem 2. Mal aufwachen (er wachte alle 1,5 Stunden auf), um zu sehen, wie gut ich ihn beruhigen konnte. 


Ich war zuversichtlich, da das abendliche Einschlafen nur mit Lied singen, kuscheln und durch das Zimmer tragen nun gut gin.


Viele Male hatte ich es tatsächlich in kurzer Zeit geschafft, ihn mit Kuscheln. Lied singen und Herumtragen zu beruhigen.


Einige Male schaffte ich es nicht, ihn zu beruhigen und ich stillte ihn. Das war o.k für mich, denn es muss auch situationsabhängig entschieden werden.

Warum nur jedes zweite Mal ohne Stillen?

Nachdem mein Sohn zu diesem Zeitpunkt noch alle 1,5 Stunden kam, war es für mich auch körperlich zu anstrengend, ihn länger zu tragen und zu warten, bis er wieder sehr schläfrig ist.


Außerdem war ich danach hellwach und konnte nicht mehr so schnell einschlafen, als wenn ich schnell stillte.


Sollte dein Kind längere Schlafphasen haben (ich wünsche es dir sehr!) dann kannst du es auch anders handhaben und gar nicht mehr nachts stillen - dann geht dein Nachts abstillen Prozess einfach schneller zu Ende wie meiner!

Wie es weiter ging mit dem Prozess des nachts abstillen

Nach mehreren Wochen - also einem langsamen Prozess - bin ich bis auf einmal Stillen pro Nacht heruntergekommen (ich ließ immer wieder eine weitere Still-Beruhigung pro Nacht weg).


Das einzige Mal Stillen, welches ich in die frühen Morgenstunden legte, sodass mein Kind nicht schon um 5 Uhr fit und munter wurde, sondern nochmal für 1,5 Stunden schlief.


Somit hatte ich das nachts Abstillen fast geschafft.


Was mir aufgefallen war: Seine Schlafphasen wurden länger (was für eine Freude!), als ich ihn kaum noch nachts stillte und irgendwann fing er an, diese frühen Morgenstunden durchzuschlafen und das nachts Abstillen war zu einem Ende gekommen.


Wichtige Anmerkung für alle Mütter, die gerade noch nachts  Stillen

Für alle nachts stillenden Mamas:


Solange das nächtliche Stillen für dich und dein Kind passt und du nicht darunter leidest (z.B. massiver Schlafmangel wie bei mir) oder dein anderes Kind benachteiligt ist (z.B. wegen deiner Müdigkeit und daraus folgender schlechten Laune), dann besteht kein Grund, das Abstillen zu beginnen!


Oder auch irgendetwas umzustellen ist nicht immer nötig: Mein erstes Kind konnte ich hervorragend vor dem Einschlafen stillen und sie danach ins Bettchen legen, weil sie einfach trotzdem durchschlief.


Verändere nur etwas, wenn es nicht mehr passt!


Hör am besten auf dein Herz und beobachte die Signale deines Kindes und du wirst wissen, wann für euch der Zeitpunkt zum Abstillen nachts (und/oder tagsüber) gekommen ist!

Wenn du nachts stillst oder im Prozess des Nachts abstillen bist,
kannst du auf jeden Fall tagsüber kleine Pausen für dich gebrauchen.


Wie du in deinem Alltag mit Kind zwischendurch eine Pause hast, auch wenn gerade kein Partner oder keine Oma zur Verfügung steht.


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