April 22, 2021

In diesem Blogartikel erhältst du Informationen zu Entwicklungsschüben bei Kindern, deine Lernaufgabe in dieser Zeit und eine Vorgehensweise, die dir hilft den Entwicklungsschub deines Kindes gut zu meistern.


Es gibt immer wieder einen Entwicklungsschub bei Kindern, die den Alltag mit Kind plötzlich wieder viel anstrengender oder herausfordernder machen als zuvor.


Ich erinnere mich an die Entwicklungsschübe im Kleinkindalter meiner Kinder, die manchmal sehr schnell aufeinander folgten und mich vor immer neue Situationen im Erziehungsalltag stellten.


Inhalte des Blogartikels auf einen Blick:

  • Was versteht man unter Entwicklungsschub beim Kleinkind:
  • Anzeichen vom Entwicklungsschub Kleinkind:
  • Ein bekannter Entwicklungsschub im Kleinkindalter ist die Trotzphase
  • Welche Entwicklungsschübe gibt es sonst noch?
  • Warum Entwicklungsphasen oft anstrengend sind
  • Entwicklungsphasen Kind: Die Aufgaben von Eltern und Kind in dieser Zeit
  • Hilfen für negative Dynamiken, die sich durch Entwicklungsschübe eingeschlichen haben

Was versteht man unter Entwicklungsschub beim Kleinkind:

Entwicklungsschübe sind Zeiten, in denen Kleinkinder ganz schnelle Fortschritte in einem Bereich ihrer Entwicklung machen. Man spricht auch von Meilensteinen in der Kleinkindentwicklung.


Jedes gesunde Kind macht diese Entwicklungsschübe durch - aber sie beginnen nicht zu einem exakten Zeitpunkt oder Lebensmonats des Kindes.  Anstatt dessen treten sie in einem gewissen Zeitfenster auf.


Auch die Reihenfolge, in der die Entwicklungsschübe auftreten ist individuell: Ein Kind macht zuerst Entwicklungssprünge im sprachlichen Bereich, ein anderes zuerst im motorischen Bereich.


Während diesen Entwicklungssprüngen erwirbt ein Kind neue Fähigkeiten (z.B. spricht erste Worte) oder verbessert schon bestehende Fähigkeiten (z.B. spricht in Sätzen).

Entwicklungsschübe gibt es

  • im motorischen Bereich: Beispiel: Baby fängt an, sich du drehen
  • im sprachlichen Bereich: Beispiel: Kind fängt an, Worte zu bilden
  • im sozialen und emotionalen Bereich: Beispiel: Kind kann die Perspektive eines anderen einnehmen
  • im kognitiven Bereich: Beispiel: Kind versteht Zusammenhänge

Anzeichen vom Entwicklungsschub Kleinkind:

Je jünger das Kleinkind ist, desto schneller folgen die Entwicklungsschübe aufeinander (was auch kein Wunder ist, wenn wir bedenken, was ein Baby und Kleinkind in den ersten Lebensjahren alles lernt).


Folgendes sind mögliche Anzeichen eines Entwicklungsschubes deines Kindes:

  • Sind die Launen deines Kindes unberechenbar geworden?
  • Will dein Kind immer in deiner Nähe sein?
  • Will es nachts nicht mehr schlafen? Hat es Schwierigkeiten einzuschlafen? Schläft es unruhiger oder wacht es häufiger auf als gewöhnlich?
  • Hat es mehr oder weniger Hunger als sonst?
  • Ist es quengeliger, reizbarer, wütender oder weinerlicher als sonst?
  • Ist es wacher oder müder als sonst?
  • Benötigt dein Kind gerade vermehrt Aufmerksamkeit, Unterstützung und Verständnis?

Falls du ab und zu mal für ein paar Minuten Pause brauchst

Ein Kleinkind, das gerade einen Entwicklungssprung macht, kann Eltern ganz schön herausforden und sie an ihre Grenzen bringen. Deshalb ist es gerade dann wichtig, dass du gut auf dich achtest.


Schau, dass du immer wieder kleine Pausen in den Alltag einbaust - und sind sie noch so kurz, weil dein Kleinkind nicht lange ohne dich auskommt. Jede Minute, in der du für dich auftanken kannst, resultiert in mehr Gelassenheit und Ruhe im Alltag mit deinem Kind.


Falls du noch Ideen für kleine Pausen mit anwesendem Kleindkind brauchst, dann schaue hier vorbei.


Ein bekannter Entwicklungsschub im Kleinkindalter ist die Trotzphase

Weiteres zu dieser besonderen Entwicklungsphase findest du hier:

Welche Entwicklungsschübe gibt es sonst noch?

Im Buch "Oje, ich wachse!" von Hetty van de Rijt und Frans X. Plooij sind 8 Entwicklungsschübe im ersten Lebensjahr aufgelistet

  • Mit 5 Wochen: Das Kind beginnt die Welt um sich herum bewusster wahrzunehmen
  • Mit 8 Wochen: Das Kind entwicklet mehr Interesse an Menschen und formt eine engere Bindung zu seinen Bezugspersonen
  • Mit 12 Wochen: Das Kind kann seinen Körper besser kontrollieren
  • Mit 19 Wochen: Reiz und emotionale Reaktion wird intensiver
  • Mit 26 Wochen: Das Kind beginnt, Muster zu erkennen
  • Mit 37 Wochen: die Fähigkeit, Handlungen in einer bestimmten Reihenfolge auszuführen entwickelt sich
  • Mit 46 Wochen: Das Kind beginnt Ursache-Wirkung zu verstehen
  • Mit 55 Wochen: verbesserte Vorstellungskraft

Weiter Entwicklungsschübe in den ersten 12 Lebensjahren

  • Kind entdeckt, dass es ein eigenständiges Ich ist - im Alter zwischen 18-24 Monaten erkennt es sich selbst im Spiegel und im Alter von 2-3 Jahren spricht es von sich selbst als "ich"
  • Um den 2. Geburtsag beginnt die Trotzphase - Kinder beginnen, ihre Unabhängigkeit zu entdecken und ihren eigenen Willen auszudrücken
  • Im Kindergartenalter gibt es immer wieder intensive Entwicklungssprünge in denen das Kind sich extrem schnell im sprachlichen, kognitiven, motorischen oder sozial-emotionalen Bereich weiterentwickelt
  • Diese Entwicklung schreitet dann fort und verfeinert sich dann noch im Grundschulalter
  • Ab ca. 8 Jahren beginnen Kinder, ihre Identität und Persönlichkeit zu erkunden und zu formen. Sie entwickeln ihre eigenen Vorlieben, Interessen und Werte.
  • Die Vorpubertät tritt normalerweise zwischen dem 9. und 12. Lebensjahr auf - die Hormone beginnen, sich zu verändern, was zu körperlichen Veränderungen führt
  • Die Pubertät beginnt normalerweise zwischen dem 10. und 14. Lebensjahr bei Mädchen und zwischen dem 12. und 16. Lebensjahr bei Jungen.

Warum Entwicklungsphasen oft anstrengend sind

Entwicklungsphasen sind für Eltern und Kind anstrengend:

Eltern müssen sich in Zeiten einer Entwicklungsphase mit verändertem Verhalten und Fähigkeiten ihrer Kinder auseinandersetzen und angemessen darauf reagieren, bzw. nach einer Lösung der nun herausfordernden Situation suchen, um wieder Entspannung in den Alltag mit Kind zu bringen.

Kinder hingegen erlernen in Zeiten von Entwicklungsphasen neue Fähigkeiten und Fertigkeiten. Darüber hinaus entwickeln sich ihre geistigen Fähigkeiten. Die Kinder sehen die Welt plötzlich wieder anders und haben ganz neue Gedankengänge.

Diese neuen Eindrücke müssen erst einmal bewältigt werden und desweiteren muss sich das Kind wieder neu auf seine (nun andere) Welt einstellen. Dass sich dabei sein Verhalten verändern kann - es z.B. mehr Nähe sucht zu einer vertrauten Person oder sich überfordert fühlt und mit Wut reagiert - ist nicht verwunderlich.


(Anmerkung: Falls dein Kind während Entwicklungsschüben vermehrt zur Wut neigt, dann ist diese Emailserie für dich bestimmt sehr hilfreich.


Wenn du immer unzufriedener mit dir und deiner Erziehungsweise werden solltest, dann hilft dir das hier weiter.)

Entwicklungsphasen Kind: Die Aufgaben von Eltern und Kind in dieser Zeit

Warum können in einer Entwicklungsphase des Kindes herausfordernde Situationen entstehen?


Weil das Kind während dieser Entwicklungsphase innerlich gewachsen ist und sich nun anders im Alltag verhält oder anders behandelt werden möchte - aber seine Umwelt das noch nicht realisiert hat oder zulässt.

Beispiel: motorischer Entwicklungsschub

Bei diesem Entwicklungsschub hat das Kind die letzten Fertigkeiten erlernt, die es noch brauchte, um sich selbstständig anzuziehen. Plötzlich klappt es, Knöpfe zuzubekommen und Reißverschlüsse hochzuziehen - wenn es auch noch sehr langsam vonstatten geht.


Seine Eltern sind es verständlicherweise noch so gewohnt, ihm beim Anziehen zu helfen - sie haben ihr Verhalten noch nicht an den neuesten Entwicklungsschub ihres Kindes angepasst.


Deshalb kommt es bei der Anziehsituation regelmäßig zu Auseinandersetzungen.


Desweiteren kann es auch vorkommen, dass es z.B. am Morgen zeitlich noch nicht hinausgeht, dass sich das Kind ganz langsam alleine anzieht - und seine Eltern da die Geduld verlieren und mithelfen beim Anziehen. Dies zieht weitere Auseinandersetzungen nach sich.

Die Aufgabe der Eltern nach einem Entwicklungsschub ihres Kindes ist es also, sich auf die veränderten Fähigkeiten und Fertigkeiten des Kindes neu einzustellen.

Sie müssen sich umgewöhnen und neu reagieren - Verhaltensmuster durchbrechen und neues Verhalten an den Tag lege.


Dass das nicht von jetzt auf gleich geht, ist auch verständlich. Und somit wird es ein bisschen dauern, bis nach einem Entwicklungsschub wieder Ruhe einkehrt.


Beispiel: motorischer Entwicklungsschub:


Immer öfter denken die Eltern nun dran, dass ihr Kind jetzt Knöpfe zumachen und Reißverschlüsse hochziehen kann.


Vergessen sie es, protestiert ihr Kind lautstark - was für den Lernprozess der Eltern wieder förderlich ist. Sie werden daran erinnert, dass ihr Kind das nun selbstständig kann.


Sobald es für die Eltern normal geworden ist, dass ihr Kind sich alleine anziehen kann und nicht mehr gewohnheitsmäßig helfend eingreifen, ist ihre Lernaufgabe abgeschlossen.


Die Aufgabe des Kindes

Das Kind muss sich nach einem Entwicklungsschub wieder seinen Platz im sozialen Gefüge neu erobern - so, dass es eben zu seinen neuen Fähigkeiten und Fertigkeiten passt.


Sobald beide - also Eltern und Kind - sich neu eingestellt haben, kommt wieder eine ruhigere Phase (bis der nächste Entwicklungsschub kommt).

Hilfen für negative Dynamiken, die sich durch Entwicklungsschübe eingeschlichen haben

Manchmal jedoch kann es passieren, dass du unbeabsichtigt oder unbewusst auf die anstrengenden Verhaltensweisen deines Kindes mit Schimpfen oder Konsequenzen reagierst und sich eine negative Dynamik in den Entwicklungsschüben entwickelt.


Aus dieser Dynamik ist es hin und wieder schwer herauszufinden, weil sich ein unguter Verhaltenskreislauf entwickelt hat.

Beispiel einer solchen Dynamik:

Wegen Zeitdruck am Morgen hilfst du deinem Kind beim Anziehen - obwohl es das im Entwicklungsschub gelernt hat, selbstständig zu tun.


Dein Kind jedoch kämpft um Selbstständigkeit und sträubt sich dagegen - wird vielleicht sogar sehr wütend und laut.


Wenn dieser Anpassungsprozess (an die neuen Fähigkeiten und Fertigkeiten des Kindes nach Entwicklungsschüben) zu lange dauert, kann sich ein unguter Verhaltenskreislauf entwickeln - in diesem Beispielfall:


Kind kämpft um selbstständiges Anziehen, wird laut und wütend. Die Mutter wird ungeduldig und gestresst, schimpft vielleicht oder droht mit Konsequenzen.


Darunter leidet dann die wertschätzende Kommunikation enorm - was widerum neuen Widerstand beim Kind auslöst. 


Um aus diesem Kreislauf in Entwicklungsschüben wieder auszusteigen, müssen Tagesabläufe und Situationen neu angeschaut und an die neuen Fähigkeiten und Fertigkeiten des Kindes angepasst werden. Dabei kann es dir helfen, einen Kommunikations-Neustart zu machen und dadurch wieder wertschätzender mit deinem Kind umzugehen.

Verurteile dich nicht!

Auch wenn sich bei euch eine negative Dynamik eingeschlichen hat, musst du keine Schuldgefühle haben - das gehört zum Elternsein einfach dazu. 


Auch wenn es deine Lernaufgabe in Entwicklungsschüben deines Kindes ist, dein Verhalten neu auszurichten, erwartet keiner von dir, dass du das immer in Windesgeschwindigkeit tust!


Manchmal dauern eigene Anpassungs-Prozesse eben länger - vor allem je älter Kinder werden und desto unabhängiger sie werden. Da ist es überhaupt nicht einfach, sein eigenes Verhalten im gleichen Tempo anzupassen, wie das Kind nach Unabhängigkeit strebt.


Als sei sanft zu dir selbst, wenn du gerade durch so eine anstrengende Dynamik hindurch gehst. Und falls du mit Schuldgefühlen kämpfen solltest, kannst du diese hier lernen loszulassen.

Wie du am besten aus einem negativen Kreislauf nach einem Entwicklungsschub aussteigst

Befasse dich mit der Situation und schaue, was du an der Situation, an deinem Verhalten oder deiner Sprechweise verändern kannst.

Denn wenn du etwas veränderst, kommt wieder neuer Schwung in die Situation und die Dynamik kann sich erneut ändern. Wenn du schnelle Veränderungen im Alltag mit Kind sehen willst, dann fange bei dir an!

Ich rate dir davon ab zu versuchen, das Verhalten deines Kindes mit Schimpfen oder Konsequenzen zu verändern. Das ist viel anstrengender und nur kurzfristig von Erfolg gekrönt. Ich spreche da aus Erfahrung: Langfristige Verbesserungen im Alltag mit Kind (oder auch mit allen Menschen) gehen immer nur von dir aus!

Was dir hilft, wenn du schneller aus der Dynamik aussteigen möchtest:

Falls sich eine negative Dynamik bei euch in einem nicht mehr wertschätzenden Umgang miteinander widerspiegelt, hilft dir diese 21-Tage-Challenge für mehr Wertschätzung im Umgang mit deinem Kind, die sich eingeschlichene Dynamik zu durchbrechen und mit einem wertschätzenden Umgang und Sprache zu erstetzen.


Fordern dich die Situationen mit Kind sehr heraus und möchtest dir das grundlegend anschauen und in vielen Bereichen, dann empfehle ich dir dieses Jahres-Email-Coaching-Programm.

Weitere hilfreiche Texte für dich:

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