In diesem Blogartikel erfährst du, warum Konsequenzen für Kinder nicht das All-Heil-Mittel in der Kindererziehung ist und was du anstatt dessen vorab berücksichtigen solltest.
Inhalte des Blogartikels auf einen Blick:
Konsequent erziehen: Warum Konsequenz ein zweischneidiges Schwert ist
Zu Konsequenz habe ich ein zwiespältiges Gefühl:
Einerseits weiß ich als berufstätige Mutter von zwei Kindern, die pünklich in der Schule und dem Kindergarten erscheinen sollen, dass es nicht immer ohne Konsequenz in der Erziehung geht und dass in Stresssituationen ganz schnell ein „wenn…dann…“ herausrutschen kann.
Andererseits möchte ich nicht die Macht des Stärkeren/Älteren missbrauchen, um meinen Willen durchzusetzen.
Wenn es nicht ohne Konsequenz in der Erziehung geht:
Aus der Erfahrung als Nanny und Mutter kann ich sagen, dass Kinder sehr wohl mit klaren Ansagen umgehen können, solange diese ruhig, bestimmt gesagt werden - ohne das Kind persönlich anzugreifen.
Das stellst du sicher, indem du auf seine Handlungen bezogen sprichst (und nicht auf seine ganze Person Bezug nimmst.) Mehr zu dem Unterschied findest du in diesem Artikel: Selbstbewusstsein stärken Kinder
Konsequent erziehen: Möchtest du, dass dein Kind aufwächst mit dem Wissen "der Stärkere/Größere hat immer das sagen"?
Je nach eigenem Stresslevel können Konsequenzen in der Erziehung ganz schnell ein Machtmittel werden, mit dem du dein Kind unter Druck setzt, dass zu tun, was du willst - und zwar jetzt sofort!
Konsequenzen werden immer dann von Eltern angedroht, wenn sie sich nicht mehr zu helfen wissen und meistens ist das dann, wenn wichtige Bedürfnisse der Eltern nicht berücksichtigt wurden:
Beispiele:
Folgen:
Wenn du Konsequenzen androhst oder durchführst, stellst du immer auch ein Machtgefälle her:
Der Mächtigere/Stärkere/Ältere droht eine Konsequenz an.
Dabei fühlt sich das Kind stark unter Druck gesetzt, dem Wunsch des Mächtigeren zu entsprechen.
Dabei lernt es, dass der Größere/Stärkere immer das Sagen hat. Dies wird dann ganz schnell an jüngere (Geschwister-) Kinder weitergegeben.
Möchtest du für dich festlegen, wie du mit Regeln, Konsequenzen und Grenzen setzen umgehen möchtest, dann ist das hier bestimmt Interessant für dich.
Möchtest du deinen Kindern etwas anderes mitgeben, z.B. Kooperation oder Win-Win-Lösungen?
Ich machte mich auf die Suche nach Lösungen, wie die Bedürfnisse von Eltern und Kindern berücksichtigt werden können - ohne dabei auf die altbewährte Konsequenz zurückzufgreifen.
Ich stellte mir die Fragen:
Mit diesen Fragen bin ich wahrscheinlich nicht alleine – vielleicht bist du genauso wie ich auf der Suche nach Lösungen?
Bis jetzt habe ich in Teilbereichen des Alltags mit Kindern Wege gefunden, um die gegensätzlichen Bedürfnisse von Eltern und Kindern unter einen Hut zu bekommen ohne mit Konsequenzen drohen zu müssen:
Die gegensätzlichen Bedürfnisse von Eltern und Kindern unter einen Hut bringen:
Konsequenzen für Kinder bei Fehlverhalten - Alternativen dazu:
Was mir hilft, meine Bedürfnisse mit denen meiner Kinder unter einen Hut zu bringen und dadurch Konsequenzen für Kinder zu umgehen:
In meinem Email-Coaching-Programm " Werde die Mama, die du immer sein wolltest" beschäftigen wir uns eine Woche lang ausgiebig mit dem Thema: Konsequenz in der Erziehung
Sei die Mutter (oder natürlich auch der Vater), die du immer sein wolltest - mit ganz viel Liebe für dich und dein Kind.
Wie du deinen eigenen Weg in der Erziehung deines Kindes findest und ihn mit gutem Gefühl gehst, indem du wie von einem Erziehungs-Navigationsgerät durch die herausfordernden Situationen mit Kind geleitet wirst.
Welche Gefühle kommen bei dir hoch, wenn du an Grenzen setzen und Konsequenzen für Kinder denkst?
Schaffst du es, den Alltag ohne „wenn…dann´s…“ zu meistern?
Nutze die Kommentarfunktion und teile mir mit, ob oder wie du es schaffst, ohne wenn-dann´s den Alltag zu organisieren.
Welche Wege hast du gefunden, um deine Bedürfnisse mit denen deiner Kinder zu vereinbaren? Lass es mich und die Leser bitte in den Kommentaren wissen - wir profitieren alle davon.
Ich bemühe mich im Alltag „wenn-dann“-Drohungen wirklich wegzulassen, aber ich schaffe es eben in den brenzligen Situationen nicht, in denen ich übermüdet, gestresst oder am Limit bin. Was ich aber beobachte bei meiner 3-jährigen Tochter ist, dass immer, wenn ich versuche ihr etwas sehr ausführlich zu erklären, warum ich etwas von ihr will und welche Gefühle ich dabei habe, etc, sprich, wenn ich versuche den „sanften“ Weg zu gehen, ist, dass bei ihr die Konzentration für meine Erklärung sehr, sehr schnell nachlässt und sie auf Durchzug schaltet (das unterstelle ich ihr mal so). Ich habe das Gefühl, dass ich mit langen Erklärungen bei ihr nicht punkten kann und nichts erreiche. Sie geht dann weg, spielt, ist in einem ganz anderem Thema, etc. Hast du einen Tipp für mich? LG, Gabriela
Liebe Gabriela,
da geht es mir wie dir – ich tue mir auch in den sehr erschöpften und sehr stressigen Situationen schwer, keine Konsequenzen anzudrohen – obwohl ich es gerne ohne hätte. Was du über deine 3- jährige schreibst, hast du sehr gut beobachtet. Sie kann so vielen Informationen noch nicht folgen und „schützt sich dann vor zu vielen Impulsen“ indem sie sich etwas anderem zuwendet. Trotzdem kannst du auch den „sanften Weg“ mit einer 3jährigen gehen. Auch bei älteren Kindern ist weniger Reden oft mehr: Die 4 Schritte der gewaltfreien Kommunikation, die ich im Artikel erwähnte, kannst du auch ganz kurz halten mit je einem Satz pro Schritt. Setze dich aber nicht unter Druck! Das braucht viel Übung – vor allem wenn du es in stressigen Situationen anwenden willst. Ich übe mich schon länger darin, aber meine Quote für die 4 Schritte in Stresssituationen ist schätzungsweise 50:50. Hilft dir das weiter? Alles Gute Petra