written by Petra | Entspannt Eltern sein

März 15, 2021

Fühlst du dich überfordert mit Kind und verhältst dich deswegen nicht so als Mutter oder Vater, wie du es gerne möchtest?


Ich kenne das und auch viele Eltern berichten mir davon, dass es ihnen ganz genauso geht. Sich überfordert mit Kind zu fühlen ist keine Schande, das sind Gefühle, die Eltern kennen.


In diesem Artikel gehe ich darauf ein, was zu dieser Überforderung führt, was das wichtigste ist, dass es nicht so weit kommt und beantworte 11 Fragen von Klein wird GROSS Leserinnen zum Thema "überfordert mit Kind Haushalt Arbeit"


Inhalte des Blogartikels auf einen Blick:

  • Überforderte Mutter Symptome (und natürlich auch Väter)
  • Ursachen überforderter Mütter und Väter
  • Folgen für eine überforderte Mutter oder Vater
  • Was überforderten Mütter oder Vätern hilft
  • Fragen von Klein wird GROSS Leserinnen zum Thema "überfordert mit Kind" beantwortet

Überforderte Mutter Symptome (und natürlich auch Väter)

Symptome einer überforderten Mutter/eines überforderten Vaters können sein:

  • ungeduldiger im Umgang mit Kind
  • lautes und unfreundliches Sprechen mit Kind
  • schnelles gereizt sein und häufige Stimmungsschwankungen haben
  • Gefühle der Verzweiflung oder Hilflosigkeit
  • ständiges erschöpft fühlen
  • vermehrtes Schimpfen mit Kind

Es gibt auch andere Symptome

Da nicht jeder Mensch gleich reagiert, ist diese Liste auf gar keinen Fall vollständig. Generell gesagt führt Überforderung dazu, dass du dich nicht mehr so verhältst, wie du es gerne möchtest und auch nicht mehr so, wie es deinem Naturell eigentlich entsprechen würde.

Ursachen überforderter Mütter und Väter

Die Ursachen einer überforderten Mutter/eines überforderten Vaters können sein:

  • Die täglichen Herausforderungen sammeln sich an. Dieser Druck kann sich aufstauen, wenn du kein Ventil dafür hast (wie mit Freund*innen darüber sprechen). In manchen Fällen steigert sich der Druck bis hin zu dem Ausruf: "Kind Haushalt Job ich kann nicht mehr!" - also bis hin zum Burnout (wenn zuvor nichts unternommen wird, um wieder in die eigene Mitte zu finden)
  • Zu hohe Erwartungshaltung an sich selbst, die man im Alltag mit Kind, Beruf und Haushalt nicht zu 100% erfüllen kann - wenn dann noch ein Hang zum Perfektionismus hinzukommt, dann ist schnell ein Gefühl der Überforderung im Spiel
  • Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse: Eine überforderte Mutter oder Vater stellt oft die Bedürfnisse des Kindes über die eigenen, was zu einem Gefühl von "Kind Haushalt Job ich kann nicht mehr" führen kann
  • Gerade junge Eltern, die oftmals unter Schlafmangel leiden wegen nicht durchschlafender oder kranken Kindern, fühlen sich schneller überfodert, weil ihnen die Energie fehlt und sie sich erschöpft fühlen
  • In der heutigen Zeit leben Oma und Opa nicht unbedingt nebenan, somit haben Eltern weniger Entlastung wie sie sich manchmal wünschen würden - auch das kann zu Überforderung mit Kind führen
  • Karriere und Beruf unter einen Hut zu bringen, kann auch zu Überforderung fühlen, gerade wenn die Zeit hinten und vorne nicht ausreicht, beiden Bereichen wirklich gerecht zu werden

Je mehr Ursachen zusammenkommen, desto wahrscheinlicher ist eine Überforderung mit Kind

Der Alltag einer Mutter/eines Vaters ist zeitweise sehr stressig und/oder emotional belastend - manchmal haben Eltern großen Zeitdruck oder Sorgen.


Und dann ist da noch der ganz normale Alltag mit Kind(ern) zu schaffen mit all der Präsenz, die Kind(er) fordern und die Organisation des Alltags, des Haushalts und des Jobs.


Je mehr Ursachen zusammenkommen, desto mehr Druck haben die Eltern. Je nach Naturell der Person leidet sie unter dem Druck und fühlt sich überfordert mit Kind.


Deshalb ist es wichtig, dass du dir trotz dem Gefühl des überfordert seins, irgendwie kleine Mini-Pausen zum Luftholen und dich wieder mit dir verbinden frei schaufelst. Ich weiß aus Erfahrung, dass das nicht leicht ist - aber es mir unheimlich gut tut, wenn ich mir die Zeit nehme. Danach läuft es meistens wieder etwas "runder" so dass ich den "Zeitverlust" des um mich kümmerns wieder "hereingeholt habe".


Wie du dich um dich selbst als Mutter oder Vater kümmerst, erfährst du hier und hier.

Folgen für eine überforderte Mutter oder Vater

Eine häufige Begleiterscheinung einer überforderten Mutter / eines überforderten Vaters ist, dass sie danach ihr Verhalten sofort bereuen und ein schlechtes Gewissen haben oder sich selbst schlecht machen - z.B. "Was bin ich nur für eine schlechte Mutter (oder Vater)."

Weitere Folgen der Überforderung mit Kind

  • bedrückte Gefühle, schlechte Stimmung
  • körperliche Auswirkungen können Schlafstörungen oder schnellere Infektanfälligkeit sein
  • da Überforderung zu Erschöpfung führt, hat man weniger Energie für soziale Kontakte und zieht sich evtl. zurück
  •  Ungeduld, Angespanntheit, Gereiztheit

Fühlst du dich überfordert mit Kind, leidet oft der Selbstwert

Sich in einigen Situationen mit Kind überfordert zu fühlen ist anstrengend und schwierig genug, da muss nicht noch das Schuldgefühl oder nicht-gut-genug-sein Gefühl hinterherkommen.


Deshalb empfehle ich dir meine Übung "Du gibst dein Bestes". Du kannst sie dir hier herunterladen. Hole dir diese PDF für 0€.

Was überforderten Mütter oder Vätern hilft

Zu allererst empfehle ich dir, den emotionalen Kreislauf von "Überforderung, Anspannung/Gereiztheit, Schuldgefühle, höhere Erwartung an dich selbst, Überforderung" zu durchbrechen.


Das machst du, indem du dich zurück auf dich besinnst.

Was dir dabei helfen kann, zurück zu dir zu kommen:

Was hilft dir als überforderte Mutter oder Vater in anstrengenden, stressigen Zeiten, wieder ruhiger und ausgeglichener zu werden, sodass du den Druck nicht aus Versehen auf deine Kinder entlädst?


Brainstorme Dinge, die dir helfen "herunterzukommen" dich zu entspannen. Danach trägst du die gefundenen Dinge so nach und nach in deinen Terminkalender ein.


Der Trick dabei ist, diesen Terminen mit dir Selbst die gleiche Priorität und Vorausplanung einzuräumen wie anderen Arbeitsterminen oder Kinderterminen.


Was musst du vorher organisieren, dass du ein bisschen Zeit für dich hast, um etwas zu tun, das deine Batterien wieder auflädt?


Wenn das aus irgendwelchen Gründen bei dir gerade nicht geht, dann gibt es noch einen Weg: Dir Pausen und kleine Auszeiten mitten im Alltag mit Kindern zu nehmen - ohne dafür einen Partner oder Großeltern zu brauchen, die die Kinder in der Zeit betreuen. Inspirationen dazu findest du hier.

Was mir dabei hilft, zurück zu mir zu kommen:

Mir hilft es u. a. wenn ich mich wenige Minuten zurückziehe - kurz einmal nur für mich zu sein, Kontakt mit meinem Körper aufzunehmen und ruhig zu atmen, bis ich wieder Ruhe in mir spüre.


Hilft das einmal nicht, weil ich zu angespannt bin, dann entspanne ich meine Körperbereiche bewusst nacheinander, um die innere Anspannung über die Körperentspannung loszulassen.


Manchmal hilft es mir auch, die Angespanntheit einfach wie Wasser beim Duschen an mir herunterfließen zu lassen während ich bewusst tief ein- und ausatme.


Danach erst gehe ich zurück zu meinen Kindern und laufe nicht mehr Gefahr, meine Anspannung durch Schimpfen oder Nörgeln abzuladen.

Was dir sonst noch helfen kann, aus der Überforderung herauszukommen:

  • Überprüfe deine Erwartungen an dich. Hohe Erwartungen an dich führen viel schneller zu einem Gefühl von "überfordert mit Kind". Wo kannst du deine Erwartungen an dich selbst herunterschrauben? Wo kannst du dich weniger verausgaben und dafür mehr Energie für das zu haben, was dir wirklich wichtig ist? Schreibe es dir am besten auf!
  • Manchmal fühlen sich Eltern auch überfordert mit den Wutanfällen von ihrem Kind. Deshalb schrieb ich diese Emailserie, die dir aufzeigt, wie du dein Kind in seiner Wut wertschätzend begeitest und wie du die Anzahl der Wutanfälle deines Kindes reduzierst.
  • Schaue deine Tagesplanung an: Was kannst du streichen oder zeitmäßig verringern? Weniger Stress führt auch zu weniger überfordert fühlen
  • Gibt es Eltern in deiner Umgebung, mit denen du dich prima verstehst? Vielleicht könnt ihr je an einem Nachmittag die Kinder des anderen nehmen, sodass jeder mal einen freien Nachmittag zum Batterie aufladen hat.
  • Fühlst du dich überfordert mit der Vorstellung, dein Kind gut zu erziehen? Zweifelst du oft an dir? Dann hilft dir das hier weiter.

Wenn du das Aufräumen, Haushalt machen und Routinen mit deinem Kind schneller und freudvoller schaffen möchtest - um in diesen Bereichen schon mal keine Überforderung mehr verspüren zu müssen:

Dann empfehle ich dir dieses E-Buch Paket. Du erfährst, wie du das Aufräumen mit Kind spielerisch gestaltest, deine Hausarbeit mit Kind erledigst (ohne dabei genervt zu sein) und dein Kind seine Routinen durchläuft (ohne dass du dir den Mund fusselig redest).


Fragen von Klein wird GROSS Leserinnen zum Thema "überfordert mit Kind" beantwortet

Ich beantwortete im folgenden Abschnitt 11 Fragen (anonymisiert!) zum Thema "überforderte Mutter", die mir Klein wird GROSS Leserinnen stellten:

Frage: Es stresst mich, dass ich wegen meiner Berufstätigkeit das Gefühl habe zu wenig Zeit für die Kinder zu haben, da der Alltag auch noch organisiert werden muss. Wie bekomme ich eine Balance hin?

Mir ging es auch oft so, dass ich das Gefühl hatte, zu wenig Zeit für meine Kinder zu haben, nachdem ich angefangen hatte, mich selbstständig zu machen.

Dann setzte ich mir das Ziel, jedem Kind pro Tag eine halbe Stunde ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken.

Wenn ich das schaffte, dann hatte ich am Abend nicht so ein Gefühl, zu wenig Zeit für meine Kinder gehabt zu haben.

Das war manchmal gar nicht so einfach mit Kindergarten abholen, Essen machen, Haushalt, Kinderfreunde zu Besuch haben, Schlafenszeit...

Deshalb habe ich dann verstärkt meine Haushaltstätigkeiten mit meinen Kindern zusammen gemacht - auch das kann Qualitätszeit mit Kindern sein, wenn es in einer entspannten Haltung geschieht! Mein Sohn kochte gerne mit mir und meine Tochter half mir gerne beim Wäsche aufhängen - bei dieser gemeinsamen Arbeit entstanden ganz nebenbei kurze oder auch längere Gespräche mit meinen Kindern.

Ich habe dies dann weiter ausgebaut, indem ich die Haushaltstätigkeiten mit Spielen verbunden habe. So ist Haushalt machen und Spielzeit eins geworden.

Hier erfährst du mehr über die 9 Spiele, um Haushalt und Spielzeit zu verbinden.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass es ungemein hilft, wahre 1:1 Zeit zu haben - ob das beim gemeinsamen Tischspiel, bei der Hausarbeit, vor dem Bettgehen oder sonst irgendwann ist, ist eher Nebensache. Viel wichtiger ist, dass sie möglichst täglich stattfindet. (Aber dich auch nicht zu verurteilen, wenn es Tage gibt, an denen es nur 5 oder 10 Minuten sind)

So bleibt ihr im Kontakt und dein Kind hat dadurch die Möglichkeit mit dir über seinen Tag (oder Probleme) zu sprechen - wenn es das möchte. Wenn du die restliche Zeit deinen Aufgaben nachgehen musst, ist das nicht mehr so belastend. Weder für dich noch für dein Kind.

Frage: Meine nervliche Grenze ist momentan sehr weit unten. Ich schimpfe und ermahne (leider) sehr viel. Ich möchte die Tage mit meinen Kindern entspannt gestalten und geniessen - doch ich weiss nicht, wie ich das hinbekomme :-(

Ich kenne diese Tage, an denen ich einfach zu viel schimpfe oder nörgle oder...

An meinen Nörgeltagen teile ich meinen Kindern mit, dass ich heute nicht so gut gelaunt bin und ihre Hilfe brauche, sodass ich nicht ständig schimpfe. Ich erkläre ihnen z.B., dass es heute ganz besonders wichtig für mich ist, dass es ruhiger ist, weil ich die Nacht davor schlecht geschlafen habe und erschöpft bin. Ich frage meine Kinder "schafft ihr das, für mich heute etwas leiser zu spielen?".

Ich machte die Erfahrung, dass Kinder sehr sensibel auf solche Botschaften reagieren und sehr oft Rücksicht nehmen - wenn es wirklich aus tiefer Erschöpfung heraus gesprochen wird (und nicht als Mittel zum Zweck, dass die Kinder jetzt etwas tun sollen...)

Weitere Texte von mir, die dich unterstützen können:

  • Kinder Erziehung - wie sie liebevoller und wertschätzender wird
  • Wenn du viel schimpfst, damit dein Kind aufräumt, dann schaue hier vorbei und wenn du an deine nervlichen Grenzen beim Thema Routinen mit Kind kommst schaue hier vorbei. Wenn du genervt vom Haushalt mit Kind bist, ist das hier für dich. Wenn dich Aufräumen, Haushalt und Routinen mit Kind nerven, dann ist das hier das richtige für dich!
  • Wenn du nach Übungen suchst, um deinen Alltag mit Kind wieder mehr zu genießen, dann wirst du hier fündig: Kinder nerven
  • Wenn du als Mutter zufriedener sein möchtest, klicke auf den Link.

Was mir generell hilft, wieder entspannter mit meinen Kindern umzugehen und meine Zeit mit ihnen zu genießen, ist eine Auszeit für mich selbst - vorzugsweise WEG von Zuhause - für ein paar Stunden oder noch besser einen ganzen Tag! Wenn das gerade nicht möglich ist, dann helfen auch Mini-Auszeiten.

Frage:  Ich habe meinen Kindern nie vorgelebt, dass auch ich Raum für mich brauche. Jetzt merke ich, dass ich mehr Zeit für mich brauche. Wie kann ich das nun schaffen?

Ich fühle mit dir! Das habe ich in den ersten Lebensjahren meiner Kinder auch glänzlich vergessen. Nach meiner Erkenntnis, dass dieser Ich-Raum so wichtig für mich ist (näheres dazu erfährst du in diesem Blogartikel), zeige ich meinen Kindern immer mehr, dass ich Raum brauche und "verteidige" den auch, indem ich es ihnen vorher ankündige, dann mir den Raum nehme und sie daran erinnere, wenn sie in meine kleine Pause hineinplatzen.

Kurze Pausen für dich sind wichtig. Ein Tag mit Kind ist nicht nach 8 Stunden zu Ende und hat keine einstündige Mittagspause - so wie andere Jobs. Deshalb darfst dir mit dem allerbesten Gewissen, eine Zeit für dich zugestehen. Je jünger dein Kind, desto kürzer werden die Pausen zwangsläufig ausfallen (und desto wichtiger ist es, sich Pausen zu holen, wenn Partner*in oder Oma/Opa da sind)

Wenn eine Pause für dich nicht gleich klappt, ist das ganz normal, es braucht eine (manchmal längere) Einführungsphase.

In diesem E-Buch findest du noch 13 verschiedene Pausen, die du dir gönnen kannst - von wenigen Minuten bis hin zu 15 oder mehr Minuten. Diese kannst du im Alltag mit Kind machen - ohne anwesenden Partner*in oder Großeltern.

Ich schreibe dir dies, damit du hoffentlich motiviert wirst, das anstrengende "auf deinen Raum bestehen" auch machst - es lohnt sich auf lange Sicht. Auch wenn du jetzt erst später damit beginnst.

Frage: Meine Kinder bremsen, bzw. machen ein Erledigen meiner Aufgaben unmöglich. Das stresst mich. Wie kann ich damit besser umgehen?

Deine Kinder brauchen dich, lenken dich ab, halten dich von deinen Aufgaben ab und fordern deine Aufmerksamkeit. Das wird sich auch in naher Zukunft nicht ändern.

Deshalb hilft in diesem Fall nur noch ein Perspektivenwechsel:

Deine Kinder zwingen dich manchmal, einen Gang zurückzuschalten. Übe dich darin, dies als Geschenk zu sehen - auch wenn es sich im Moment nicht nach einem Geschenk anfühlt, gezwungener Maßen langsamer als gedacht voranzukommen.

Dieses Geschenk gibt dir die Chance, wieder im Moment anzukommen (darin sind Kinder große Meister!) - und dein Leben zu Entschleunigen. Du hast die Möglichkeit im Hier und Jetzt zu landen und indem du den Moment so annimmst wie er ist, innere Ruhe zu gewinnen. 

Klar, willst du auch Haushalt und Verpflichtungen schaffen - aber eine entspannte Zeit mit Kindern ist auch wichtig.

Vielleicht hilft dir diese neue Einstellung:

Wenn du deine Aufgaben gerade nicht erledigen kannst, weil deine Kinder sich ständig streiten oder an deinem Bein hängen, dann kannst du - anstatt dich darüber zu ärgern und trotzdem nichts zu schaffen - deine Zeit auch in ein gemeinsam Spiel oder ein Vorlesen investieren.

So hast du zwar nicht deine Aufgaben erledigt, aber zumindest hattest du noch eine angenehme Zeit mit deinen Kindern (im Gegensatz zu viel Schimpfen und danach ein schlechtes Gewissen zu haben - und trotzdem die Arbeit nicht erledigt zu haben)

Natürlich gibt es auch Aufgaben, die du einfach nicht aufschieben kannst: Da kann es helfen, deinem Kind VORAB mitzuteilen, dass das jetzt ganz wichtig ist und es zu fragen: "Womit beschäftigst du dich in der nächsten halben Stunde?" und dann gemeinsam alles dafür herrichten, was dein Kind dafür brauchen könnte. (Snack und Trinken nicht vergessen herzurichten - ein Störung weniger ;-)

Frage:  Wie kann ich geduldiger werden mit meinem Kind(4)?

Meiner Erfahrung nach ist der beste Weg, um wieder mehr Geduld mit deinem Kind zu haben, Zeit für dich alleine zu haben.

Zeit ohne Kinder,

  • die du zum Entspannen und Energie tanken nutzt
  • in der du nicht Mutter bist, sondern du selbst
  • in der du das machst, was dir wichtig ist und worauf du Lust hast

Diese Alleinzeiten sind wichtig und laden deine Batterien auf und stärken dich emotional. Du hast dich wieder mit dir selbst verbunden und du ruhst in dir. Das gibt dir im Alltag wieder mehr Geduld und Freude.

Ist eine Alleinzeit gerade nicht möglich, können dir auch eine der 13 Mini-Auszeiten helfen, um kurz zu Entspannen und deine Batterien aufzuladen oder du machst meine weiter oben beschriebene Methode "Was mir dabei hilft, zurück zu mir zu kommen", das hilft auch wieder ruhiger und gelassener zu werden und deshalb auch geduldiger sein zu können.

Frage: Mein Kind (1) ist extrem anhänglich. Ich brauche aber auch kurze Pausen. Wenn ich diese nehme, dann weint mein Kind. Ich fühle mich zerrissen. Wie soll ich reagieren? 

Höre auf dein Herz! Wenn dir das Herz schwer wird, wenn du dein Kind weinen hörst, dann ist das für mich ein klares Zeichen, dass dein Kind dich jetzt braucht - aus welchem Grund auch immer. 

Damit du jedoch auch zu deinen Pausen kommst, könnte es für dich hilfreich sein, täglich ein kleines Ritual in deinen Alltag mit Kind einzubauen, das immer gleich abläuft. Am gleichen Ablauf erkennt es dein Kind dann wieder:

Du kannst z.B. mit deinem Kind deinen Kaffee zubereiten und ihm dabei sagen, dass du jetzt eine kleine Pause am Tisch machst und den Kaffee trinkst (und die Zeitung liest). Erkläre deinem Kind, dass du in dieser Zeit nicht mit ihm spielen wirst. Dann hole mit deinem Kind etwas zum Spielen heraus, mit dem es sich in deiner Pause alleine beschäftigen kann.

Das klappt vielleicht nicht beim ersten Mal und wenn es klappt dann auch nur für ein paar Minuten, aber du wirst sehen, wenn du es täglich machst, dass dein Kind es mehr und mehr akzeptieren wird. Auch schon die ganz jungen Kinder! (Aber: Je jünger dein Kind, desto weniger die Minuten der Ruhezeit!)

Frage: Mein Kind ist wahnsinnig ungeduldig, sobald es mal nicht sofort das bekommt was es will (das geht schon beim Essen, trinken, etc. los) dann kann man es kaum noch beruhigen. 

Dein Kind lebt im Hier und Jetzt und wenn es etwas nicht gleich bekommt, denkt es, es bekommt es gar nicht mehr. Deshalb setzt es sich so vehement dafür ein.

Was ich in diesen Situationen tat: Ich sprach mit meinem Kind während dem Warten. Ich erzählte alles was ich tat - in dem Tempo in dem ich es tat - um seinen Wunsch zu erfüllen.

Beispiel:

"Jetzt muss ich eine Scheibe Brot abschneiden, sie mit Butter beschmieren und dann kannst du sie essen. Schau, hier ist das Brot. Jetzt hole ich ein Messer. Schau, jetzt schneide ich dir eine Scheibe vom Brot ab. Nun hole ich die Butter aus dem Kühlschrank, mache die Verpackung weg (immer noch in dem Tempo sprechen, in dem du die Schitte machst!), schneide Butter ab und verstreiche sie auf dem Brot. Fertig, schau, jetzt kannst du es essen."

Dieser Prozess "Tun und sagen, was du gerade tust" kann deinem Kind helfen, die Zeit zu überbrücken. Also im Hier und Jetzt zu sein wie junge Kinder nun einmal sind und trotzdem zu wissen "Ja, Mama (Papa) macht das für mich, was ich unbedingt haben will" - und somit zu sehen, dass du für die Erfüllung seiner Bedürfnisse arbeitest und es nicht vergisst.

Es wird wahrscheinlich nicht beim ersten Mal klappen - aber vielleicht lernt es schneller als du denkst :-).

Frage: Ich erwische mich sehr oft dabei, dass ich das Wort "Nein"  viel zu oft zu meinem Kind sage. Vielleicht hast du dazu auch Tipps, mich anders auszudrücken, um das Nein zu meiden?

Nein sagen lässt sich öfters vermeiden, wenn du anstatt Nein sagen gleich sagst, was du von deinem Kind möchtest. Das hilft deinem Kind auch gleich, sich daraufhin auszurichten, anstatt nur ein Nein zu hören, aber danach nicht zu wissen, was es anstatt dessen tun könnte.

Beispiel

"Nein, gehe nicht an die Steckdose"  --> "Ich will, dass du hier auf dem Teppich spielst" (der weiter weg ist von der Steckdose...)

Frage: Es stürmt immer zu viel auf mich ein im Alltag mit Kind - nie kann ich etwas zu Ende bringen! Jeder will was von mir und der Haushalt soll auch noch gemacht werden! Was kann ich anders machen?

Hier würde ich dir folgendes Mantra empfehlen: Eines nach dem anderen.

Bespreche es mit deinen Kindern, dass du immer eine Sache zu Ende bringen willst, bevor du etwas Neues anfängst. Zeige ihnen ein paar Beispiele wie: "Zuerst will ich fertig abspülen und dann spiele ich mit dir."

Immer, wenn mehr als eine Sache von dir verlangt wird, kannst du deine Kinder mit dem Satz "Eines nach dem anderen" daran erinnern, dass du deine Tätigkeit zu Ende bringen willst.

Mit einem zweiten Satz bestätigst du deinem Kind, dass du seinen Wunsch trotzdem wahrgenommen hast.

Beispiel:

1. Satz: "Eines nach dem anderen."
2. Satz: "Erst spiele ich mit deinem Bruder das Spiel fertig und dann lese ich dir dieses Buch vor."

Frage: Im Laufe des Tages, während ich die vielen kleinen Kleinigkeiten im Alltag mit Kindern erledige, merke ich wie mein Stresspegel steigt und ich viel schneller schimpfe oder laut werde. Danach plagen mich die Schuldgefühle. Hast du mir einen Rat?

Das kann ich gut verstehen - gerade Abends ist bei mir auch öfter die Batterie leer - nach so vielen Kleinigkeiten, die ich für meine Kinder und Familie gemacht habe. (Ganz zu schweigen von meinem Job.)

Ich glaube, wir Eltern müssen da weniger harsch mit uns sein, wenn es uns passiert, dass wir schimpfen oder laut werden. Und zugleich mehr darauf achten, dass wir irgendwie zu Pausen in unserem Alltag kommen. 

Diese Pausen können unsere Batterien schon unter Tags wieder etwas füllen, sodass es dann abends nicht zum erschöpften Schimpfen kommen muss.

Ich übe mich selbst immer wieder darin, mir kurze Pausen freizuschaufeln und nicht dann noch schnell die Spülmaschine auszuräumen...

Ich wünsche dir, dass du es auch schaffst, dir Pausen im Alltag mit Kind zu schaffen! Dann ist es leichter, nicht gleich auf die Palme gebracht zu werden :-)

Bzgl. der Schuldgefühle empfehle ich dir, diese beiden Artikel zu lesen:

Frage:  Ich habe das Gefühl, nur noch zu geben und nicht mehr wirklich ich selbst zu sein. Ich möchte wieder ausgeglichener sein, wie mache ich das?

Du gibst und gibst und dass bestimmt auch gerne und von Herzen, bis du an einen Punkt kommst, an dem du spürst, dass deine Kraft und innere Ruhe schwinden und du unzufrieden oder schlecht gelaunt wirst.

Ich empfehle dir spätestens dann, dir Zeiten für dich alleine zu gönnen. Zeit, wieder du selbst zu sein, Zeit, ein Hobby wieder aufzunehmen. 

Eine halbe Stunde in der Badewanne liegen oder spazieren zu gehen, können Wunder wirken und dir helfen, wieder zurück in deine eigene Mitte zu finden.

Ich habe leider viel zu spät damit begonnen, mir Zeiten ohne Kind zu gönnen und es zehrte an meiner Energie - außerdem war es danach schwieriger, aus der "nur gebenden" Mutterrolle wieder herauszukommen.

Du musst nichts Großes oder Zeitintensives unternehmen! Es reicht in der Anfangszeit mit Baby oft schon, wenn du einmal ungestört und in Ruhe duschen darfst. Und wenn das Baby schon älter ist, wenn du dich zwischen zwei Stillmahlzeiten mit einer Freundin triffst. Wenn du dann ein Kleinkind hast, kannst du schon einen ganzen Tag alleine etwas unternehmen.

Du wirst sehen, wenn du wieder für dich bist und deine Gedanken sich nicht ausschließlich um dein Kind drehen und du etwas für dich machst, dass du dann wieder in deine Mitte finden und ausgeglichener sein wirst.

In diesen Büchern findest du weitere Impulse von Petra:

Weitere hilfreiche Texte für dich:

  • Viele weitere Artikel zum Thema: Entspannt Eltern sein findest du hier
  • Nach einem schwierigen Tag mit seinem Kind, zweifeln Eltern gerne auch mal an sich. Willst du dein Selbstwertgefühl als Mutter oder Vater stärken? Dann hole dir diese Übung (für 0€)
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