April 14, 2023

Fragst du dich: "Trotzphase wann beginnt die eigentlich?" In diesem Blogartikel erfährst du, woran man die Trotzphase erkennt, wie lange sie dauert und warum es sie gibt.


Inhalte des Blogartikels auf einen Blick:

  • Autonomiephase oder Trotzphase?
  • Trotzphase ab wann?
  • Trotzphase wie lange dauert sie?
  • Trotzphase Alter: Sichere Zeichen der Trotzphase
  •  Warum gibt es das Trotzphase Alter überhaupt?
  • Autonomiephase: Warum entstehen Trotzreaktionen?

Autonomiephase oder Trotzphase?

Der Begriff Trotzphase wird zunehmend vom neutraleren Begriff Autonomiephase ersetzt. Dies ist vor allem in der psychologischen Fachwelt zu beobachten, da Trotzphase dem Kind unterstellt, dass es einfach nur trotzt, um des Trotzes Willen.


Wenn du den Artikel bis zum Ende gelesen hast, wirst du wissen, dass dem nicht so ist. Vielmehr ist der Trotz des Kindes eine Reaktion auf die Versuche, sein Selbstständigkeit einzuschränken.


Kinder folgen in der Trotzphase ihrem Drang nach Unabhängigkeit (Autonomie).

Trotzphase ab wann?

Die Frage "Trotzphase ab wann beginnt sie?" kann man nicht pauschal beantworten. Die Trotzphase beginnt nicht an einem Tag und ist von Kind zu Kind unterschiedlich.


Irgendwann zwischen dem 14. - 18. Lebensmonat - bei manchen Kindern noch später regt sich zum ersten Mal für die Eltern deutlich spür- oder sichtbar der eigene Wille des Kindes.


Es sträubt sich mit vollem Körpereinsatz gegen etwas, worauf es keine Lust hat. Oder es ist so frustriert von etwas, dass es sich auf den Boden wirft oder lauthals brüllt.


Klar, dein Säugling hat sich zuvor auch manchmal gesträubt oder gebrüllt - nur mit dem Start der Trotzphase tritt dieses Verhalten vermehrt auf und in Situationen, in denen dein Kind mehr selbst bestimmen mag (deshalb wird die Trotzphase auch Autonomiephase genannt - ein Streben nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung)

Trotzphase wie lange dauert sie?

Die Frage "Trotzphase wie lange dauert sie?" kann man in Zeitabschnitten beantworten. Die Dauer der Trotzphase kann in drei Abschnitte aufgeteilt werden.


Die Anfänge der Trotzphase:
Zwischen dem 14. und 18. Lebensmonat zeigen die meisten Kinder erste Anzeichen der Trotzphase. Ich betreute Kinder, die sich schon mit 15 Monaten vor Wut auf den Boden warfen, aber auch andere, bei denen ich, bis sie 2,5 Jahre alt waren, kaum etwas von der Trotzphase merkte.


Die Hauptzeit der Trotzphase:
Die Zeit zwischen 18 Monaten und 3 Jahren gilt als die Hauptzeit der Trotzphase. Die Anzahl der Wutanfälle kann stark variieren: Zwischen einigen Malen pro Tag und nur ein Mal die Woche, vielen Wutanfällen für einige Wochen und dann wieder für längere Zeit nur wenige Wutanfälle oder wenigen Wutanfällen mit 2 Jahren, dafür viele tägliche Wutanfälle mit 4 Jahren (oder andersherum).


Wie viele Wutanfälle ein Kind in dieser Phase haben wird und wie stark diese ausgeprägt sind, hängt einerseits vom Temperament des Kindes und andererseits von der Art und Weise ab, wie du mit der Trotzphase umgehst.


Das Temperament deines Kindes kannst du nicht verändern. Du kannst jedoch mit der Art und Weise, wie du dich verhältst, Einfluss auf den Verlauf der Trotzphase nehmen. In dieser Emailserie erfährst du, was du bei einem Wutanfall tun kannst, damit er sich nicht in die Länge zieht.


Das langsame Ende:
Es ist wirklich ein langsames Ende, welches sich bis zum Ausklingen der Kindergartenzeit erstrecken kann. Aber keine Angst, die Wutanfälle nehmen jetzt normalerweise immer weiter ab.

Was sich für die Trotzphase ab 3 Jahren ändert

Mit 3 Jahren steigen die Kompetenzen des Kindes enorm an und dies führt dazu, dass das Kind weniger Frustrationen verspürt, was in den meisten Fällen dazu führt, dass die Wutanfälle weniger werden.


Das Kind wird wieder „ruhiger“ und ausgeglichener, was aber nicht heißt, dass es keine Wutanfälle bzw. rebellisches Verhalten mehr gibt.


Wie du Wutanfälle deines Kindes wertschätzend begleitest und was du tun kannst, damit es generell weniger zu Wut führende Situationen gibt, erfährst du in dieser Emailserie.

Trotzphase Alter: Sichere Zeichen der Trotzphase

Nicht alle Autonomiephase Symptome müssen auftreten und auch nicht alle zur gleichen Zeit!

  • die Frustrationstoleranz des Kindes ist allgemein gering
  • bei Frustration fängt das Kind zornig an zu weinen, zu schreien oder zu stampfen
  • Kind lässt sich auf den Boden fallen, um seinem Ärger Ausdruck zu verleihen
  • Es missachtet Regeln bzw. Bitten oder Forderungen mit Absicht
  • „Nein, ich will nicht“ und "Alleine machen" – dieser Satz tritt vermehrt auf. (Hier ein weiterführender Artikel, der dir dazu auch helfen könnte: Tobsuchtsanfall: Warum du dich dabei nicht auf einen Machtkampf einlassen solltest )
  • Die Eltern haben das Gefühl, dass das Kind sie absichtlich ärgert bzw. rebelliert
  • das Kind wehrt sich mit Händen und Füßen gegen die Eltern bei vorher „normalen“ Dingen wie Anziehen, Windeln wechseln…
  • es tut genau das Gegenteil von dem, was man sagt
  • vermehrte Wutanfälle (diese Emailserie hilft dir beim wertschätzenden Umgang mit kindlicher Wut)

Warum gibt es das Trotzphase Alter überhaupt?

Das Trotzphase Alter ist eine bedeutsame Zeit in der Entwicklung deines Kindes:

  • in dieser Zeit erkennt sich dein Kind als eigenständiges Individium und es beginnt sich von dir abzugrenzen
  • es will selbstständig werden - aber die körperliche Fähigkeiten des Kindes sind noch nicht so weit entwickelt wie die geistige Vorstellungskraft, was zu Frustrationen bei der Umsetzung führt
  • dein Kind lernt so viel jeden Tag - das kann auch mal zur inneren Anspannung führen, das sich als Trotzanfall entlädt
  • in dieser Zeit lernen Kinder, mit ihren Gefühlen (z.B. Frust und Ärger) umzugehen, das lernt man auch nicht von heute auf morgen. Der Ärger und Frust entlädt sich dann im Wutanfall
  • weil dein Kind sich jetzt weiterentwickelt, braucht es andere Dinge von dir als früher, welche das sind, findest du hier

Was noch zum Autonomiephase Alter beiträgt:

  • es gibt den Konflikt zwischen Wollen und Dürfen. Dein Kind will ganz viel alleine machen, überschätzt sich aber manchmal dabei und du greifst ein
  • es fällt Kindern in diesem Alter schwer, ihre Bedürfnisse aufzuschieben, weil sie kein Zeitgefühl haben und im Hier und Jetzt leben. Deshalb wollen sie auch, dass ihre Wünsche jetzt sofort erfüllt werden. Wenn dem nicht so ist, kann ein Wutanfall die Folge sein. Wie du die Anzahl der Wutanfälle trotzdem reduzieren kannst, erklärt dieser Artikel: Wutanfall Kleinkind
  • Kinder müssen lernen, dass es Regeln im Zusammenleben mit anderen Menschen gibt, an die sie sich halten müssen, was nicht immer einfach ist, weil man dafür auch eigene Erwartungen zurückstecken muss. (Anmerkung: Willst du dich ausführlich mit dem Thema Regeln, Konsequenzen und Grenzen auseinandersetzen, dann ist das hier vielleicht von Interesse für dich)

Autonomiephase: Warum entstehen Trotzreaktionen?

Die Trotzreaktionen entstehen, weil dem Streben nach Autonomie Einhalt geboten wird – entweder durch die Eltern oder durch noch nicht vollständig entwickelte Fertigkeiten. Die typischen Verhaltensweisen in der Trotzphase sind Mittel zum Zweck: Zum einen kann das Kind damit seine starken Gefühle herauslassen und der innere Druck lässt dabei nach. Zum anderen übt es sich darin, über sich selbst zu bestimmen und eigene Wünsche erfüllt zu bekommen, also eine gewisse
Autonomie zu erlangen.


Nachdem das Kleinkind sich gerade erst als Individuum entdeckt, hat es natürlich noch keine Erfahrung damit, wie man Wünsche sozial angemessen ausdrückt. Deshalb setzen junge Kinder
einfach ihren gesamten Körper ein, um mehr Selbstbestimmung zu erhalten. Sie winden sich bspw. aus festhaltenden Armen, schreien oder schlagen um sich.


Erst im Laufe der Jahre wird das Kind andere Strategien lernen, wie man über sich selbst bestimmen und seine Wünsche ausdrücken kann, ohne dabei seine ganze Körper- oder Stimmkraft einsetzen zu müssen.


Es wird mit der Zeit auch lernen, mit starken Gefühlen anders umzugehen und sie zu regulieren. Erst dann werden die Trotzreaktionen überflüssig sein.


Die Trotzphase ist eine sehr wichtige Entwicklungsphase des Kindes, in der es sehr viel lernt. Für die Eltern ist die Trotzphase aber nicht immer einfach.

In der Autonomiephase gibt es schon genügend
Auseinandersetzungen mit deinem Kind...


...deshalb mach es dir leichter beim Aufräumen mit Kind, bei seinen Routinen und wenn du den Haushalt machst. 

Wie?

Indem du spielerische Komponenten einbaust, sodass dein Kind gerne mitmacht, anstatt Wutanfälle zu haben.

Weitere hilfreiche Texte für dich:

  • 6 Dinge die dein Kind in der Trotzphase von dir braucht. Den Artikel findest du hier.
  • Lernaufgaben von Eltern und Kind während einer Entwicklungsphase - findest du hier.
  • Wenn du generell  mehr Artikel über Konflikte im Alltag mit Kind lesen möchtest, dann kommst du hier zu der Artikel-Übersichtsseite.
  • Nach einem schwierigen Tag mit seinem Kind, zweifeln Eltern gerne auch mal an sich. Willst du dein Selbstwertgefühl als Mutter oder Vater stärken? Dann hole dir diese Übung (für 0€)
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